Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

Tesla: Chemikalien sorgen weiter für Kritik an Landesumweltamt

Chemikalien

Ärger um Tesla-Fabrik: Kritik an Landesumweltamt wächst

    • |
    Chemikalien bei Tesla: Die Kritik nach dem Austreten einer Flüssigkeit auf dem Gelände des Autobauers in Grünheide reißt nicht ab.
    Chemikalien bei Tesla: Die Kritik nach dem Austreten einer Flüssigkeit auf dem Gelände des Autobauers in Grünheide reißt nicht ab. Foto: Patrick Pleul, dpa

    Nachdem im neuen Tesla-Werk in Grünheide bei Berlin Flüssigkeit aus der Lackiererei ausgetreten war, wächst der Ärger auf die Behörden. Der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE), der auch Tesla beliefert, forderte am Donnerstag mehr Transparenz. Nur auf Nachfrage sei man von der Wasserbehörde des Landkreises Oder-Spree über den Vorfall informiert worden, sagte Sprecherin Sandra Ponesky der Deutschen Presseagentur (dpa). Sie fand deutliche Worte für die offenbar mangelnde Kommunikation: "Da sehen wir schwarz für den Schutz der Trinkwasserversorgung in Zukunft."

    Tesla: Chemikalien sorgen für Stunk im Landtag

    Der Wasserverband ist der Ansicht, dass die Flüssigkeit auch in die Kanalisation gelangt sei. Der WSE beruft sich dabei auf ein ihm vorliegendes Foto, das die Sache beweise. Anders sieht das das Brandenburger Landesamt für Umwelt: Das verneint den Vorwurf des Wasserverbands. Zuvor hatte die Märkische Oderzeitung darüber berichtet.

    Auch im Landtag schlägt das Thema hohe Wellen. Die Linke fordert Aufklärung. Umweltminister Axel Vogel (Die Grünen) solle im nächsten Umweltausschuss über den Vorfall in der Tesla-Fabrik berichten, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer Thomas Domres der Deutschen Presse-Agentur. Domres kritisierte die Informationspolitik. "Die Meldekette muss so gestaltet werden, dass alle Akteure informiert werden."

    Chemikalien-Unfall bei Tesla: Wasserverband spricht von Störfall

    Nach Angaben des Landesumweltamts waren am 11. April 2022 rund 15 Kubikmeter (das sind 15.000 Liter) Behandlungsbad aus der Elektro-Tauch-Lackierung des Werks ausgetreten. Die Behörde spricht von einer Betriebsstörung, der verwendete Lack habe keine gefahrstoffrechtliche Einstufung. Laut Umweltamt pumpte ein Entsorgungsunternehmen die in einer Wanne aufgefangene Flüssigkeit ab. Als diese dann verladen wurde, liefen demnach am 12. April zwei bis drei Liter der Flüssigkeit auf die Zufahrt der Lackiererei. Zu "keinem Zeitpunkt" habe aber die Gefahr eines Eintrages in das Grundwasser oder in die Kanalisation bestanden, so das Landesumweltamt weiter.

    Der Wasserverband stuft das Geschehen als Störfall ein. Das entspricht auch der Definition des Bundesimmissionsschutzgesetzes. Das besagt, dass es sich dann um einen Störfall handelt, wenn ein Ereignis innerhalb oder außerhalb des Betriebsbereichs zu einer ernsten Gefahr oder zu bestimmten Sachschäden führt.

    Tesla: Chemikalien sorgen für Kritik bei Gegnern

    Kritik hat auch die Grüne Liga Brandenburg und die Bürgerinitiative Grünheide an dem Vorfall. Sie verweisen auf ein Drohnenvideo vom 10. April, das einen Flüssigkeitsfleck auf dem Tesla-Gelände zeigen soll. Darin sieht das Umweltamt aber keinen Zusammenhang mit dem Vorfall aus der Lackiererei. Stattdessen rühre der Fleck laut Tesla von einem täglich mit Frischwasser durchgeführten Funktionstest mit einer Löschwasserpumpe her.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden