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Technik: Was sogenannte Senioren-Smartphones besonders macht

Technik

Was sogenannte Senioren-Smartphones besonders macht

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    Sogenannte Senioren-Smartphones haben eine vereinfachte Menüstruktur und ein reduziertes Layout.
    Sogenannte Senioren-Smartphones haben eine vereinfachte Menüstruktur und ein reduziertes Layout. Foto: Lukas Barth, dpa (Symbolbild)

    Das Smartphone ist für die meisten nicht wegzudenken aus dem Alltag: mit Freunden chatten, ein Foto schießen oder die nächste Busverbindung raussuchen. „Für die meisten Menschen ist das

    Gerade ältere Menschen kann der Umgang mit dem Smartphone allerdings vor Herausforderungen stellen: viele Apps, kleine Schrift und eine Menüstruktur, die sich auf den ersten Blick womöglich nicht erschließt. „Die Geräte bieten eine Vielzahl von Funktionen an, das macht sie komplex“, erklärt Kriegeskotte. Gleichzeitig seien Smartphones mit ihrem Bildschirm über die komplette Oberfläche und ohne Tastatur nicht so haptisch wie Tastentelefone, die viele Senioren von früher gewohnt sind. Das bereitet manchen älteren Menschen Probleme. 

    Bei Senioren-Smartphones sind Komplexität und Funktionen reduziert

    Ihnen können sogenannte Senioren-Smartphones helfen, die verschiedene Hersteller anbieten. Die Geräte haben eine vereinfachte Menüstruktur und ein reduziertes Layout, wie man es vom Festnetz-Telefon kennt. Auf dem Startbildschirm sind in der Regel nur die wichtigsten Anwendungen abgebildet: das Adressbuch, ein Messenger-Dienst, die Kamera oder ein Navigationsdienst. Die Schrift ist größer als bei klassischen Smartphones, genauso die Tastatur auf dem Bildschirm. „Das Ziel bei Senioren-Smartphones ist, die Bedienung zu vereinfachen, indem man die Komplexität und den Funktionsumfang reduziert“, sagt Kriegeskotte.

    Nick Kriegeskotte ist Telekommunikationsexperte bei Bitkom.
    Nick Kriegeskotte ist Telekommunikationsexperte bei Bitkom. Foto: Bitkom

    Senioren-Smartphones könnten deswegen ein einfacher Zugang zu moderner Technik sein, sagt der Experte. Preislich liegen die meisten Senioren-Smartphones zwischen 200 und 300 Euro, also in einem ähnlichen Bereich wie klassische Smartphones. Auch bei diesen Geräten können Nutzer Anpassungen in den Einstellungen vornehmen, zum Beispiel die Schriftgröße verändern. „Das hilft bis zu einem gewissen Grad“, sagt Kriegeskotte.

    45 Prozent der über 75-Jährigen nutzen ein Smartphone

    Neben den reduzierten Senioren-Smartphones sind klassische Tastenhandys eine Alternative zum Smartphone. Diese Geräte würden sich zwar gut zum Telefonieren eignen, seien allerdings beschränkt, um andere Funktionen zu nutzen, sagt Kriegeskotte. Auch, weil der Bildschirm durch die Tasten deutlich kleiner ist als bei Smartphones. 

    Der Anteil der Menschen, die ein Smartphone nutzen, steigt bei älteren Leuten. Laut einer aktuellen Befragung von Bitkom nutzen 64 Prozent der Menschen zwischen 65 und 74 Jahren ein Smartphone. Bei den über 75-Jährigen liegt der Anteil bei 45 Prozent. „Es gibt auch bei älteren Leuten eine gewisse Offenheit gegenüber Smartphones“, sagt Kriegeskotte. 

    Für Senioren, die nur telefonieren wollen, reicht ein Tastenhandy

    Diesen Eindruck hat auch Bernd Kloß. Er bietet an der Volkshochschule Augsburg Einsteigerkurse für Smartphones an. Die jüngsten Teilnehmenden gehen noch zur Arbeit, die älteste Teilnehmerin war 85. Kloß sagt: „Die Seniorinnen und Senioren wollen am Ball bleiben und sehen in der Nutzung des Smartphones einen Mehrwert für ihr tägliches Leben.“ Er hatte auch schon Teilnehmende mit einem Senioren-Smartphone. Als richtige Alternative zu klassischen Smartphones sieht er die Geräte allerdings eher nicht. Für ältere Menschen, die damit vor allem telefonieren wollen, reiche ein klassisches Tastenhandy.

    Bei Smartphones sei es generell wichtig, älteren Menschen die Funktionsweise in Ruhe zu zeigen. „Wenn die Kinder es erklären, haben sie oft keine Geduld“, sagt Kloß. „Das geht vielen Senioren zu schnell, sie kommen nicht mit.“ Den Teilnehmenden der Einsteigerkurse sei die persönliche Betreuung wichtig. Im Kurs kann Kloß einzelne Funktionen direkt am Handy zeigen.

    Er glaubt, dass ältere Menschen, die digitale Medien nutzen, länger selbstständig leben können. Wer sich die Verbindung mit der Straßenbahn raussuchen, einen Arzttermin online buchen oder Einkäufe bestellen könne, sei auch im hohen Alter nicht so schnell auf Hilfe angewiesen. „Das entlastet am Ende auch Seniorenheime“, sagt Kloß. „Und die älteren Menschen haben ein ganz anderes Lebensgefühl – dass sie es noch draufhaben.“

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