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Tech-Firma Lilium stellt Insolvenzantrag: Über 1000 Mitarbeiter betroffen

Zahlungsunfähigkeit

Tech-Firma Lilium stellt Insolvenzantrag - über 1000 Mitarbeiter betroffen

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    Das Flugtaxi bei einem Test in Spanien: Der Traum von Lilium scheint zu scheitern, das Unternehmen meldet Insolvenz an.
    Das Flugtaxi bei einem Test in Spanien: Der Traum von Lilium scheint zu scheitern, das Unternehmen meldet Insolvenz an. Foto: Lilium

    Zuletzt ringte Lilium mit Deutschland und dem Freistaat Bayern um eine staatliche Förderung, um die Tech-Firma am Leben zu halten. Die Bundesregierung in Berlin stemmte sich jedoch gegen die Hilfsgelder.

    Nun meldet das Unternehmen eigenen Angaben zufolge Insolvenz an, der zudem das Aus von über 1000 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen besiegeln könnte. Ein Insolvenzantrag werde in den kommenden Tagen beim Amtsgericht Weilheim gestellt, erklärte ein Sprecher des US-börsennotierten Technologieunternehmens. Demnach kann der laufende Betrieb nicht mehr finanziert werden, was gleichbedeutend mit einer Zahlungsunfähigkeit ist.

    Lilium meldet Insolvenz an: Jobs von über 1000 Personen gefährdet

    Lilium wurde 2015 gegründet und hat sich auf die Entwicklung von elektrisch betriebenen Senkrechtstartern (eVTOLs) spezialisiert. Eigenen Angaben zufolge beschäftigt das Unternehmen aus Gauting bei München 1100 Mitarbeiter, wovon es sich bei 500 Personen um Luftfahrtingenieure handelt.

    Im Verlauf des vergangenen Jahrzehnts hat das Unternehmen 1,5 Milliarden Euro eingesammelt, das von Investoren rund um die Welt stammt. Laut Lilium existieren bereits mehr als 700 (Vor-)Bestellungen aus Ländern wie den USA, Großbritannien, Frankreich oder auch Saudi-Arabien.

    Dass es bei Lilium zu einem Insolvenzverfahren kommt, ist nach den Entwicklungen der vergangenen Wochen keine Überraschung. Der Weg von Prototypen bis zur Serienreife ist lang und teuer.

    Traum von Lilium war ein visionäres Flugtaxi zur Personenbeförderung

    Das Ziel von Lilium bestand darin, ein umweltfreundliches Flugtaxi-System zu entwickeln, das den kommerziellen Luftverkehr revolutioniert. Das Flaggschiff trägt die Bezeichnung „Lilium Jet“ und ist ein elektrisch angetriebenes Flugzeug mit Rotoren, das vertikal starten und landen kann. Es kann kurze Strecken schnell und effizient zurückzulegen und als Flugtaxi zum Beispiel Staus in Großstädten umgehen.

    Lilium hatte in der Vergangenheit große Fortschritte gemacht, befand sich jedoch seit geraumer Zeit in finanziellen Schwierigkeiten. Das Kabinett der bayerischen Staatsregierung sprach sich schließlich für ein Darlehen in Höhe von 50 Millionen Euro aus, wenn der Bund den gleichen Betrag investiert. Dieser Bedingung wurde aus Berlin am 17. Oktober eine Absage erteilt.

    Der Elektroflugzeugpionier Lilium wird nach der Absage von staatlichen Fördermitteln Insolvenz anmelden.
    Der Elektroflugzeugpionier Lilium wird nach der Absage von staatlichen Fördermitteln Insolvenz anmelden. Foto: Lilium

    Lilium-Insolvenz soll Rettung bringen

    Laut einer Mitteilung an die amerikanische Börsenaufsicht werde der Elektroflugzeugpionier für die beiden operativen Töchter, Lilium GmbH und Lilium eAircraft GmbH, Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden. Laut Lilium führten Insolvenzverfahren in Selbstverwaltung oft zu einem neuen Investorenprozess, mit der bestmöglichen Lösung für die Gläubiger.

    Nach vielen Testflügen war der erste bemannte Flug mit dem Lilium-Jet für Frühjahr 2025 geplant, die erste Auslieferung an Kunden für das darauffolgende Jahr.

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