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Tarifverhandlung: Mehr Geld und freie Tage für Kita-Erzieher

Nach Tarifstreit

Kita-Erzieher bekommen mehr Geld und freie Tage

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    Die Demonstrationen der Beschäftigten von kommunalen Kitas haben Früchte getragen: mehr Urlaubstage sowie Zulagen.
    Die Demonstrationen der Beschäftigten von kommunalen Kitas haben Früchte getragen: mehr Urlaubstage sowie Zulagen. Foto: Marius Becker, dpa (Archivbild)

    Wochenlang haben die Gewerkschaften darauf hingearbeitet, nun gibt es eine Einigung in dem Tarif-Streit für Kita-Beschäftigte und andere Beschäftigte in sozialen Bereichen. Die Gewerkschaft ver.di und der Beamtenbund dbb haben sich mit den kommunalen Arbeitgebern auf zusätzliche Entlastungstage und monatliche Zulagen für die Beschäftigten geeinigt. Das teilten die Tarifpartner nach rund zwölfstündigen Beratungen in Berlin mit. Die Einigung betrifft rund 330.000 kommunale Kita-Erziehungskräfte und andere Beschäftigte in sozialen Berufen.

    Pro Jahr sollen die Beschäftigten pauschal zwei zusätzliche freie Tage bekommen. Außerdem steht ihnen demnach die Option offen, Teile ihres Gehalts in maximal zwei weitere Entlastungstage umzuwandeln. Neben den zusätzlichen Urlaubstagen soll das Gehalt von Erzieherinnen und Erzieher im kommunalen öffentlichen Dienst um monatlich 130 Euro angehoben werden. Dies ist ab dem 1. Juli geplant. Für Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter gibt es ebenfalls ab Juli 180 Euro zusätzlich.

    Tarif-Einigung: Kita-Gehälter steigen künftig schneller

    Außerdem stellt die Einigung die Berufserfahrung im Sozial- und Erziehungsdienst künftig auf eine Ebene mit der Erfahrung von übrigen Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Die Zeit, die die Beschäftigten in einer Gehaltsstufe bleiben, bevor sie in die nächste aufsteigen, soll zum 1. Oktober 2024 an die allgemeinen Stufen im öffentlichen Dienst angepasst werden. Die Gehälter steigen damit in Zukunft schneller als es bislang der Fall war. Das Tarifergebnis hat eine Laufzeit von fünf Jahren bis zum 31. Dezember 2026. Von der neuen Vereinbarung profitieren Kita-Beschäftigte in allen Bundesländern, mit Außnahme von Berlin. Dort haben laut ver.di andere Tarifregelungen Vorrang. Die Gewerkschaften gehen aber davon aus, dass die Ergebnisse auch auf Beschäftigte anderer Bereiche "ausstrahlen" dürften.

    Vor der Einigung kam es einige Wochen lang zu Protesten und Warnstreiks im Erziehungsbereich. Der Durchbruch galt zunächst als unwahrscheinlich – nun könnten Warnstreiks im kommunalen öffentlichen Sozial-und Erziehungsdienst vorerst abgewendet sein. Auch für die Gewerkschaften und die Vertreter der Arbeitgeber endet damit vorerst eine mühsame Diskussion. Nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden im Februar und März hatten sich die Tarifpartner am Montag erneut an einen Tisch gesetzt, und auch diese Verhandlungsrunde dauerte länger als geplant. Die Gewerkschaften zeigten sich schlussendlich erfreut über die Einigung: "Mit diesem Abschluss haben wir das Berufsfeld aufgewertet, das werden die Kolleginnen und Kollegen direkt im Geldbeutel spüren", sagte dbb-Verhandlungsführer Andreas Hemsing.

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