Tante Enso ist ein Supermarkt mit mit ungewöhnlichem Konzept, der seinen Kundinnen und Kunden die Möglichkeit gibt, 24 Stunden und sieben Tage pro Woche einzukaufen. Das Besondere: Die Kunden werden Miteigentümer. Was genau hinter dem Konzept steckt und wie man Tante Enso auch in seine Nähe bringt, lesen Sie im Artikel.
Was ist ein Tante Enso-Laden?
Tante Enso richtet sich besonders an die Kundschaft auf dem Land. In kleinen Orten fehlen heutzutage oft Lebensmittelmärkte. An diesem Punkt möchte Tante Enso ansetzten und Versorgungslücken schließen. Der Name setzt sich zusammen aus "Tante Emma" und "MyEnso", dem Namen des Unternehmes, wie auf der Website zu lesen ist.
Derzeit ist geplant, dass bundesweit bis zu 700 Mini-Supermärkte auf 150 bis 200 Quadratmetern Fläche in kleinen Gemeinden entstehen sollen. Dabei funktioniert Tante Enso nicht wie gewöhnliche Supermärkte, sondern ist ein Genossenschaftsmodell. Das heißt, dass die Kundinnen und Kunden auch gleichzeitig Anteilseigner sind und somit auch das Sortiment mitbestimmen können.
Wie entsteht ein Tante Enso-Supermarkt?
Laut MyEnso können sich Gemeinden für einen Supermarkt von Tante Enso bewerben. Die Kommunen sollten mindestens 1000 Einwohner haben und der nächste Supermarkt muss mindestens sechs Kilometer entfernt sein. Sieht das Unternehmen vor Ort Potenzial, müssen sich mindestens 300 Bürgerinnen und Bürger mit jeweils 100 Euro beteiligen, damit die Erstfinanzierung gelingen kann.
Die Finanzierung der Mini-Supermärkte kann aber auch zur Herausforderung werden. Thorsten Bausch, Gründer und Geschäftsführer sagte gegenüber dem Abendblatt: "Wir sind ein Start-up und haben noch nicht so viel Fleisch angesetzt, dass wir eine Finanzierungslücke einfach so füllen könnten." Worum ging es? In der Gemeinde Gülzow in Schleswig Holstein standen wegen finanzieller Probleme zeitweise die Kühlregale leer. Das sei mittlerweile aber überwunden.
Nach eigenen Angaben hat Tante Enso bereits 900 Anfragen von Gemeinden erhalten. Auf der Website von MyEnso kann eingesehen werden, wo es bereits Mini-Supermärkte gibt und wo sie bereits geplant sind.
Übrigens: Aldi tauscht seine Kühltheken aus, sodass Kunden einiges beachten müssen.
Wie kann man bei Tante Enso einkaufen?
Wer bei Tante Enso einkaufen möchte, muss sich registrieren und kann dann eine personalisierte Karte beantragen und so rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche einkaufen. Kunden können dann entweder im Vorfeld Guthaben auf die Karte laden und so bezahlen oder per Lastschriftmandat, das auf der Karte hinterlegt ist. Bei letzterem wird der Betrag dann automatisch vom Konto abgebucht.
Dem Unternehmen zufolge gibt es Selfcheckout-Kassen, an denen die Ware bezahlt werden kann. Ganz ohne Personal soll es aber trotzdem nicht gehen, denn zu bestimmten Tageszeiten sind auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort - in der Regel zwischen vier und sieben Stunden pro Tag.
Welche Produkte gibt es bei Tante Enso?
Das Sortiment umfasst 2500 bis 3000 Artikel , wie das Unternehmen mitteilt. Außerdem ist der Mini-Lebensmittelmarkt noch an den Online-Supermarkt myEnso angebunden. Dort ist die Auswahl noch größer und so können Kunden noch weitere Artikel aus dem Sortiment bestellen. Die Kult-Süßigkeit Raider kehrt übrigens in die Supermarkt-Regale zurück. Gerade könnten die Regale aber leer aussehen, da die Süßgkeitenindustrie streikt.
Tante Enso will laut eigenen Angaben bei Obst, Gemüse, Fleisch, Wurst und Milchprodukten auch auf regionale Produkte setzten.
Übrigens: Bei Rewe gibt es 2023 einige Neuerungen. Mittlerweile gibt es auch einen Rewe-Markt ohne Kassen, dafür mit über 400 Kameras.