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Streiks bei der Post vorerst beendet

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Streiks bei der Post vorerst beendet: Millionen Briefe liegen geblieben

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    Die Streiks bei der Deutschen Post sind vorerst beendet.
    Die Streiks bei der Deutschen Post sind vorerst beendet. Foto: Daniel Karmann, dpa (Symbolbild)

    30.000 Beschäftigte haben sich bundesweit an den Streiks bei der Deutschen Post von Donnerstag bis Samstag beteiligt. Jetzt sind die Streiks vorbei – zumindest vorerst. Am Samstag hatte die Gewerkschaft Verdi mit einem Ausstand der Zusteller abgeschlossen. Am Freitag hatte der Schwerpunkt noch auf den Brief- und Paketzentren gelegen. 

    Die Beteiligung an den Streiks sei je nach Region und Standort unterschiedlich ausgefallen. Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Auswirkungen. In knapp zweieinhalb Wochen findet die nächste Verhandlungsrunde zwischen dem Konzern und Verdi statt. Bis dahin soll der Betrieb wieder normal weiterlaufen.

    Streik bei der Deutschen Post: Drei Millionen Briefe liegen geblieben

    Bei dem dreitägigen Streik sind nach Angaben des Unternehmens drei Millionen Briefe und eine Million Pakete liegen geblieben. Bei der Auslieferung und Abholung könne es zu mehreren Tagen Verzögerung kommen, wie die Post am Wochenende in Bonn mitteilte. In einigen Regionen kämen noch die Probleme durch den Wintereinbruch hinzu.

    Verdi fordert 15 Prozent mehr Lohn für Post-Beschäftigte

    Die Gewerkschaft fordert eine 15-prozentige Lohnerhöhung bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Zudem soll das Gehalt der Auszubildenden und dual Studierenden um 200 Euro pro Monat erhöht werden. Der Post-Vorstand lehnt die Forderung als unrealistisch ab. Die Forderung sei angesichts der hohen Inflation "nicht realitätsfern, sondern notwendig, gerecht und machbar", sagte Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis vor der zweiten Verhandlungsrunde am vergangenen Mittwoch und Donnerstag.

    Nach Angaben von Verdi sind bei der Deutschen Post 140.000 der 160.000 Tarifbeschäftigten in den Entgeltgruppen 1 bis 3 eingruppiert. Das Monatsgrundentgelt beträgt zwischen 2108 und 3090 Euro brutto. Die letzte Tariferhöhung gab es im Januar 2022. Diese betrug zwei Prozent.

    Post-Streiks sollen "klares Signal" von Verdi sein

    Verdi will die Warnstreiks als "klares Signal an die Arbeitgeber" verstanden wissen. Diese hätten in der zweiten Verhandlungsrunde deutlich gemacht, dass sie nicht bereit und in der Lage seien, die Reallohnverluste der 160.000 Tarifbeschäftigten auszugleichen. "Das ist eine Provokation, auf die die Beschäftigten nun eine klare Antwort geben." 

    Die Deutsche Post erwarte für das Jahr 2022 einen Rekordgewinn von etwa 8,4 Milliarden Euro. "Auch vor diesem Hintergrund sind unsere Tarifforderungen notwendig, gerecht und machbar", so Kocsis. Bei der Fortführung der Verhandlungen am 8. und 9. Februar will die Post ein Angebot vorlegen. (mit dpa)

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