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Stellenabbau in VWs E-Auto-Sparte: Autopapst gibt Habeck die Schuld

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Stellenabbau in VWs E-Auto-Sparte: Autopapst gibt Habeck die Schuld

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    Ferdinand Dudenhöffer, Gründer des Center Automotive Research in Bonn, gibt der Politik die Schuld für den Stellenabbau im VW-Werk Zwickau.
    Ferdinand Dudenhöffer, Gründer des Center Automotive Research in Bonn, gibt der Politik die Schuld für den Stellenabbau im VW-Werk Zwickau. Foto: Johannes Neudecker, picture alliance/dpa (Archivbild)

    Der deutsche Autohersteller Volkswagen sieht sich derzeit mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Besonders die E-Auto-Sparte bereitet den Verantwortlichen Kopfschmerzen wegen geringer Nachfrage Kopfschmerzen – und das, obwohl VW ein erschwingliches E-Auto angekündigt hat. Um Kosten zu sparen, werden im Werk Zwickau nun Stellen gestrichen. Das Vorgehen hat jüngst aber den Automobilexperten und sogenannten „Autopapst“ Ferdinand Dudenhöffer auf den Plan gerufen. Er gibt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) eine Mitschuld an dem Stellenabbau.

    Übrigens: Eine Traditionsbrauerei aus Bayern, die seit über 450 Jahren besteht, hat Insolvenz angemeldet, womit beliebte Getränke gefährdet sind. In den Sommermonaten müssen zudem einige Kaufland-Filialen schließen - und auch Ihr Ort könnte betroffen sein.

    Stellenabbau bei VW: Autopapst gibt Habeck die Schuld

    Gegenüber Bild machte der Wirtschaftswissenschaftler und Leiter des CAR Center Automotive Research in Bochum deutlich, dass er insbesondere den Bundeswirtschaftsminister für die Schwierigkeiten in der E-Auto-Industrie in Deutschland verantwortlich macht. Seine Kritik richtet sich speziell auf die Entscheidung, die staatlichen Kaufprämien für Elektroautos Ende 2023 abrupt zu beenden. „Die 1200 Mitarbeiter in Zwickau können sich bei Herrn Habeck von den Grünen bedanken. Der hat zum Jahresende 2023 die E-Autoprämie von heute auf morgen eingestellt und den Markt damit erledigt“, ärgerte sich Dudenhöffer gegenüber der Zeitung.

    Die E-Autoprämie sollte damals als Anreiz für den Kauf von Elektrofahrzeugen dienen. Dudenhöffer argumentiert, dass durch das plötzliche Ende der Förderungen der Markt für E-Autos destabilisiert wurde, was zu einem Rückgang der Verkaufszahlen führte. Dies wiederum zwinge Automobilhersteller wie Volkswagen dazu, ihre Produktionspläne anzupassen und Stellen abzubauen – wie auch in Zwickau.

    Trotz der aktuellen Herausforderungen sieht der Wirtschaftswissenschaftler aber auch Chancen für die deutsche E-Auto-Industrie. Er betont gegenüber Bild, dass die deutschen Automobilhersteller in der Lage sind, sich zu erholen und die Nachfrage nach ihren E-Autos wieder zu steigern – vorausgesetzt, es gebe eine angemessene Unterstützung und die richtigen politischen Rahmenbedingungen.

    Zurückgefahrene Produktion - Volkswagen ändert Schichtsystem und streicht Stellen

    Für die Mitarbeiter in Zwickau könnte diese Markterholung aber möglicherweise zu spät kommen. Bereits im vergangenen Jahr begann VW mit dem Stellenabbau durch die Nichtverlängerung von hunderten befristeten Arbeitsverträgen, berichtete der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) Anfang Juli. Dieser Prozess setzte sich dieses Jahr mit einer weiteren Reduktion um etwa 500 Stellen fort. Zusätzlich steht laut den aktuellen Berichten – unter anderem von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) – zur Debatte, bis Ende 2025 möglicherweise weitere 1000 befristete Verträge auslaufen zu lassen.

    Die Umstrukturierung des Zwickauer Werks sei laut MDR für August geplant, wobei in diesem Zeitraum endgültige Entscheidungen über den Umfang des Stellenabbaus getroffen werden sollen. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Umstrukturierung ist die Umstellung von einem Drei-Schicht-Betrieb auf einen Zwei-Schicht-Betrieb ohne Nachtschicht, die nach den Sommerferien umgesetzt werden soll. Volkswagen habe angegeben, damit die Flexibilität der Produktion wahren zu wollen, um bei einer möglichen Verbesserung der Konjunktur und steigender Nachfrage nach E-Autos die Produktion schnell wieder hochfahren zu können.

    Außerdem: Die Insolvenzwelle hat mehrere Unternehmen in Deutschland hart getroffen. FTI, ein Reiseveranstalter, musste alle Buchungen bis zum 5. Juli 2024 absagen, was zahlreiche Reisende betrifft. Gleichzeitig hält Esprit, ebenfalls insolvent, vorerst seine 56 deutschen Filialen geöffnet. Allerdings ist das Unternehmen mit Unsicherheiten bezüglich der Zukunft konfrontiert.

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