Das Adjektiv "putzig" ist Mitte des 18. Jahrhunderts zum ersten Mal im Norddeutschen bezeugt worden. Da schwingt "Butze" mit – ein lustiger, kleiner Knirps. Putzig bedeutet auf Japanisch "kawaii". Ob das – nach einer kurzen Netzrecherche –so sauber übersetzt ist, lassen wir mal dahingestellt. Fest steht: Wenn irgendetwas auf diesem Planeten "putzig" und "kawaii" ist, dann sind es Monchhichis. Sie sind, genau genommen, die Spitze aller Putzigkeit.
Das finden seit 50 Jahren jedenfalls nicht nur Kinder. Bereits drei Generationen haben sich in die drolligen Dingerchen vernarrt. Am 26. Januar 1974 kam das erste Monchhichi-Paar in Tokio auf diese Welt. Es waren Zwillinge. Ein Plüschtier-Mädchen und ein Plüschtier-Junge. Erschaffen wurden sie bei der Sekiguchi Co. LTD, einem traditionsreichen Spielwarenunternehmen, das im japanischen Kaiserreich seit 1918 Puppen herstellt – und eben Plüschtiere.
Der Monchhichi-Erfinder und seinerzeit Geschäftsführer in dritter Generation des Spielzeug-Herstellers war Koichi Sekiguchi. Er habe damals, so heißt es, den Wunsch nach einem Spielzeug gehegt, das "generationsübergreifend Schönheit und Liebe in die Kinderzimmer der ganzen Welt trägt". Wer jetzt nicht tief seufzen muss, ist wirklich selbst schuld. Das Ansinnen gelang. Die kuscheligen Fellfiguren mit dem so dicht wie tief sitzenden Haaransatz gefielen bald schon nicht nur in Asien, sondern auch in Europa und Amerika.
Es gibt heute natürlich das volle Programm: Da sind die 16 Zentimeter großen Bebichhichis – natürlich die Babys der Monchhichis. Da sind auch Oma und Opa Monchhichi. Und dann sind da, sagen wir, noch ein paar wunderlichere Gestalten im Kuschel-Portfolio wie die "Pink Lady mit rosafarbenem Fell und einer Kirschblüte im Haar" oder das "Glow-in-the-Dark-Monchhichi mit leuchtendem Aufdruck auf dem Schlafhemd". Muss es vielleicht auch geben.
Seit 2014 weltweit nur unter Originalnamen Monchhichi gehandelt
Die Formate reichen von 10 Zentimeter (Schlüsselanhänger) bis zum 80-Zentimeter-XXL-Monchhichi. Weniger marktwirtschaftlich ausgedrückt: Die Monchhichi-Familie wächst Jahr für Jahr – auch wenn sich das Unternehmen nach eigenen Angaben mit Absatzzahlen zurückhält. Mittlerweile gibt es rund 60 verschiedene Modelle – pro Jahr erscheinen zehn bis 15 neue. Aus Marketinggründen wurden die Monchhichis in Frankreich übrigens zunächst "Kiki" und in Großbritannien "Chic-A-Boo" genannt. Erst seit 2014 werden sie weltweit nur unter Originalnamen gehandelt.
Bei der Spielwarenmesse in Nürnberg wird seiner Flauschigkeit demnächst ein großer Auftritt sicher sein. Und im Nürnberger Rathaus gibt es sogar einen eigenen Empfang. Bürgermeister inklusive. Putzig, putziger, Monchhichi.