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Sparprogramm im Handel: Auch Ingolstadt betroffen: Wie geht es bei Galeria Karstadt Kaufhof weiter?

Sparprogramm im Handel

Auch Ingolstadt betroffen: Wie geht es bei Galeria Karstadt Kaufhof weiter?

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    Am Freitag gab es - wie in Dortmund zum Beispiel - Demonstrationen gegen die Schließungspläne von Galeria Karstadt Kaufhof und Karstadt Sports.
    Am Freitag gab es - wie in Dortmund zum Beispiel - Demonstrationen gegen die Schließungspläne von Galeria Karstadt Kaufhof und Karstadt Sports. Foto: Caroline Seidel, dpa

    Es hätte eine gute Woche sein können für Ingolstadt. Angesichts der gelockerten Corona-Regeln flanieren die Menschen in der Fußgängerzone, setzen sich ins Café, genießen den Sommer. Thomas Deiser, Vorsitzender des Innenstadtvereins IN-City, berichtet, dass in der Innenstadt zuletzt fast wieder so viele Menschen unterwegs sind wie im Sommer des vergangenen Jahres. Die Menschen gönnen sich bei den Fieranten, die statt auf Volksfesten nun in der Innenstadt stehen, Crêpes oder gebrannte Mandeln. Die Geschäfte werben mit Angeboten. 30 Prozent gibt es bei Galeria Kaufhof auf Schuhe. Die Schlange an der Kasse reicht zur Mittagszeit durch den halben Laden. Doch die Zukunft dieses Kaufhofs scheint besiegelt zu sein.

    So wie es momentan aussieht, wird die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) ihre Filiale in Ingolstadt Ende Oktober schließen. Und damit für den größten Leerstand in der Fußgängerzone sorgen.

    Ingolstadts OB Scharpf kämpft um den Kaufhof-Standort

    Immerhin umfasst das Haus rund ein Viertel der gesamten innerstädtischen Einzelhandelsfläche. Vor acht Tagen hat Galeria bundesweit die Schließungspläne verkündet. Auch Ingolstadt traf es. Und so war es hier keine gute Woche. Nicht für die rund 70 Mitarbeiter und auch nicht für die Stadt. Der neue SPD-Oberbürgermeister Christian Scharpf hat noch am selben Tag von einem „schwarzen Freitag“ gesprochen.

    In der Stadt macht man sich nun intensiv Gedanken darüber, wie die Innenstadt in der Nach-Kaufhof-Zeit aussehen könnte. Auch wenn ein Stadtsprecher betont, dass „der Erhalt des Standorts und der Arbeitsplätze“ oberste Priorität habe, werde seitens der Stadt bereits ein möglicher Kauf der Immobilie und der angrenzenden, ebenfalls seit Jahren leer stehenden C&A-Filiale, in Erwägung gezogen. Ideen für eine künftige Nutzung gibt es bereits: Büros für die Stadtverwaltung oder die wachsende Technische Hochschule, eine Markthalle und Läden. Noch aber sind das alles Gedankenspiele. In Ingolstadt gehört das Gebäude fast komplett zur Signa Holding, zu der auch GKK gehört.

    Bayernweit sind 800 Jobs bei Galeria gefährdet

    Ingolstadt ist die einzige von den Sparplänen betroffene Filiale in der Region. Bayernweit sollen weitere fünf Warenhäuser dichtgemacht werden. Drei davon in München (auch das am Stachus) und zwei in Nürnberg. Laut Verdi sind in Bayern 800 Jobs gefährdet. Deutschlandweit sollen insgesamt 62 von 172 Filialen sowie zwei Schnäppchencenter geschlossen werden. Rund 6000 von insgesamt 28.000 Galeria-Mitarbeitern könnten wegen der Sanierung ihre Arbeitsplätze verlieren. An diesen Sparzielen hat sich seither nichts geändert. Am Freitag gab es in verschiedenen deutschen Städten, auch in Nürnberg, Demonstrationen und Aktionen gegen die Schließung. In München trafen sich die bayerischen GKK-Betriebsräte, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Orhan Akman, Bundesfachgruppenleiter Einzelhandel bei Verdi, sagt: „Wir unternehmen alles Mögliche, um Filialschließungen zu verhindern und Arbeitsplätze zu erhalten. Dazu schmieden wir kommunale Bündnisse. Wir geben nicht auf.“ Das gilt für den Bund. Und auch für den Freistaat.

    Hans Sterr, Pressesprecher von Verdi Bayern, erklärt erneut, dass sich die Streichliste der Filialen verkürzen, aber auch verlängern könnte. In den fraglichen Städten gebe es diverse Initiativen und Runde Tische zur Standortsicherung. Und es hänge nach wie vor insbesondere von Gesprächen mit den Immobilienbesitzern und Vermietern der Filialen ab. Er sagt: „Es geht – teilweise – darum, deren Blick zu verändern. Da ist teilweise eine knallharte betriebswirtschaftliche Sicht, keine volkswirtschaftliche, keine kommunalpolitische oder soziale Sicht vorhanden. Da müssen wir mit allen Kräften daran wirken, dass sich das ändert. Sonst werden die Filialen geschlossen.“

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