Mehr als ein Jahr nach der Insolvenz in Eigenverwaltung ist klar, wie es für die Diakonie in Passau weitergeht. Die neu gegründete Diakonie Passau gGmbH ist nun unter dem Dach des Diakonischen Werks Traunstein organisiert. Mit diesem Schritt könnten die meisten der aktuell rund 60 Arbeitsplätze erhalten bleiben, teilten die Organisationen mit.
«Ich freue mich über die neuen Partnerschaften, die in diesem Prozess entstanden sind. Das Beispiel Passau zeigt: Wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, kann die Diakonie als soziale Arbeit der Evangelischen Kirche auch in schwierigen Zeiten Bestand haben», sagte die bayerische Diakonie-Präsidentin Sabine Weingärtner laut Mitteilung.
Für einige Bereiche fehlt die Finanzierung
Bestehen bleiben in Passau die Bereiche soziale Beratung, ambulanter Pflegedienst, sozialpsychiatrischer Dienst mit betreutem Wohnen sowie Beratungsstellen für Flüchtlinge und Migranten.
Für andere Bereiche habe man dagegen eine Refinanzierung nicht sichern können, sagte die geschäftsführende Vorständin der Diakonie Passau, Sabine Aschenbrenner. Nicht übernommen werden deshalb die Ehe-, Familien- und Lebensberatung, die Aidsberatung sowie die Schuldner- und Insolvenzberatung. Hier gebe es derzeit Gespräche mit anderen Anbietern, um Lösungen zu finden, sagte Aschenbrenner. Aufgelöst wird auch der Betreuungsverein, die betroffenen Menschen hätten neue gesetzliche Betreuer bekommen.
Gründe für die Insolvenz in Eigenverwaltung im November 2023 waren erhebliche Kostensteigerungen unter anderem infolge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs.
Das Diakonische Werk Traunstein hat nach eigenen Angaben rund 1.400 Mitarbeitende und 60 Dienststellen und zählt zu den größten Sozialunternehmen in Südostbayern.
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