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Signa-Imperium: Benkos Privatstiftung insolvent: Immer mehr Details werden bekannt

Signa-Imperium

Benkos Privatstiftung insolvent: Immer mehr Details werden bekannt

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    Der österreichische Immobilien- und Handelsunternehmer René Benko hat eine Menge Probleme.
    Der österreichische Immobilien- und Handelsunternehmer René Benko hat eine Menge Probleme. Foto: Marcel Kusch, dpa

    Langsam aber sicher wird klar, was die Milliardenpleite des einst so schillernden Unternehmers René Benko bedeutet: Für die zahlreichen Gläubiger der nun insolventen Firmen aus dem hochkomplexen Signa-Imperium, das der gebürtige Innsbrucker über die Jahre und mithilfe von Bankkrediten aufgebaut hatte, und nicht zuletzt für Benko selbst. Am Donnerstag wurde bekannt, dass die „Familie Benko Privatstiftung“, deren Gründer René und Ingeborg Benko sind, am Landesgericht Innsbruck einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt hat. Dieser wurde sofort angenommen, das Verfahren laufe bereits, wie Kreditschutzverbände in Österreich am Donnerstag gegenüber österreichischen Medien bestätigten.

    Fall René Benko: Immer mehr Details kommen ans Licht

    Durch das Verfahren wird nun klar: Zumindest in dieser einen Privatstiftung – Benko werden weitere Stiftungen zugerechnet – sieht es alles andere als rosig aus, für den ehemaligen Selfmademan, der es inzwischen längst auch mit der Justiz zu tun hat. Den Aktiva von rund 21,5 Millionen Euro stehen demnach Forderungen in der Höhe von über 854 Millionen Euro gegenüber – dazu sollen noch weitere Verbindlichkeiten aus Optionsverträgen kommen. Das ist aber noch nicht alles: Die Privatstiftung befindet sich aktuell in zwei Schiedsverfahren, und dort soll es, das berichteten Nachrichtenagenturen, zusätzlich um rund eine Milliarde Euro gehen. Wer die Begünstigten der nun insolventen Privatstiftung sind, ist unklar: Die Gläubiger würden sich aber durch das Verfahren erwarten, dass „zusätzliche Informationen generiert werden“, sagte der Finanzexperte Klaus Schaller vom österreichischen Kreditschutzverband 1870. Zudem würde erwartet, dass „Vorgänge in der Vergangenheit nachvollziehbar darzustellen“ und „auf ihre rechtlichen Konsequenzen hin zu überprüfen“ seien. 

    Die Gerüchteküche zu René Benko wird weiter angeheizt

    Zu alledem ist René Benko seit Anfang März auch als Privatunternehmer insolvent. Über die Frage, wie es um Benkos Privatvermögen bestellt ist, herrscht ebenfalls Unklarheit – was die Gerüchteküche anheizt. So soll Recherchen des Nachrichtenmagazins NEWS zufolge Benko im vergangenen Sommer 35 Millionen Euro aus Signa-Firmen abgezogen und über eine weitere Stiftung an die „Familie Benko Privatstiftung“ geleitet haben, diese hält Anteile an der Signa-Holding, die damals dringend frisches Geld gebraucht haben soll. Benko, schreibt NEWS, habe weitere Finanziers motivieren wollen, mehr Geld in die Signa-Holding zu pumpen. Benkos Anwalt Norbert Wess wies diese Darstellung als „verkürzt und aus dem Zusammenhang gerissen“ zurück, es habe keine Täuschungsabsicht seines Mandanten im Zuge der „Restrukturierungsmaßnahmen“ gegeben. Erst Anfang März berichtete die deutsche Bild am Sonntag, dass die Staatsanwaltschaft München bereits seit vergangenen November gegen Benko ermitteln soll – wegen des Verdachts der Geldwäsche. Im Zentrum steht hier Benkos Kauf und Sanierung des Hertie-Warenhauses am Münchner Hauptbahnhof. Ein dreistelliger Millionenbetrag – zuvor hatte Benko rund eine Milliarde Euro bei Banken und anderen Investoren organisiert – könnte laut Bild nach Luxemburg verbracht worden sein. Aufgefallen seien die angeblichen Geldbewegungen einer Einheit des Bundesfinanzministeriums, äußern wollte sich Benkos Rechtsvertretung dazu nicht, für den Österreicher gilt die Unschuldsvermutung. 

    Die Anmeldefrist für Gläubiger im Insolvenzverfahren der „Familie Benko Privatstiftung“ endet am 8. Mai, Ende Mai soll die erste Tagsatzung stattfinden. Erwartet wird, dass bis dahin weitere Details über Benkos finanzielle Aktivitäten der letzten Monate und Jahre bekannt werden. 

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