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Sicher im Herbsturlaub: Richtiges Verhalten bei Autopanne

Reisen & Verkehr

So verhalten Sie sich richtig bei einer Panne auf dem Weg in den Herbsturlaub

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    Erst nachdem die Pannenstelle ausreichend gesichert wurde, sollte ein Pannendienst verständigt werden.
    Erst nachdem die Pannenstelle ausreichend gesichert wurde, sollte ein Pannendienst verständigt werden. Foto: Franziska Gabbert, dpa

    Das Auto ist vollgepackt, die Vorfreude auf den Herbsturlaub ist groß – doch dann das: Der Motor stockt auf der Autobahn und das Auto bleibt liegen. Oder eine Reifenpanne bremst die Urlaubsfreude aus. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern kann unter Umständen auch gefährlich sein – gerade auf der Autobahn, wo die anderen Verkehrsteilnehmer sehr schnell unterwegs sind, aber auch auf unübersichtlichen, kurvigen Landstraßen.

    Das Auto geht kaputt - wo bleibe ich stehen?

    Deshalb gilt es, vorausschauend zu handeln. Wer plötzlich ein ungewöhnliches Fahrverhalten feststellt, sollte schnell reagieren – und nicht so lange weiterfahren, bis gar nichts mehr geht, rät Peter Schnitzler, Kfz-Experte bei der Ergo Versicherungsgruppe.

    „Ist es bereits dunkel, empfiehlt es sich zudem, die Beleuchtung anzulassen.“

    Peter Schnitzler, KfZ-Experte

    „Wenn das Fahrzeug noch fahrtüchtig ist, sollten Fahrer versuchen, den nächsten Parkplatz oder eine Haltebucht anzusteuern“, so der Experte. Ist das nicht machbar: auf dem Standstreifen oder so nah wie möglich am rechten Fahrbahnrand anhalten. Geht auch das nicht mehr, kommt als Notlösung noch die unmittelbare Nähe der mittleren Leitplanke infrage – das ist aber sehr gefährlich und sollte daher wirklich nur gemacht werden, wenn es gar nicht mehr anders geht.

    Warum die Unfallgefahr bei Pannen so groß ist

    Steht das Fahrzeug an einem sicheren Ort, sollten die Insassen unbedingt aussteigen. Denn die Gefahr, dass ein weiteres Fahrzeug auf das stehende Auto auffährt, ist groß, warnt Schnitzler. Ganz wichtig gerade in der dunklen Jahreszeit ist es, eine Warnweste anzuziehen, um von anderen Verkehrsteilnehmern auch rechtzeitig erkannt zu werden.

    So stellt man das Warndreieck richtig und vor allem sicher auf

    Haben alle das Fahrzeug verlassen, muss das Warndreieck aufgestellt werden. „Damit der restliche Verkehr über die Panne informiert ist, sollten Autofahrer ein Warndreieck circa 150 Meter von dem liegengebliebenen Fahrzeug entfernt aufstellen“, sagt Schnitzler. Innerorts reichen auch 50 Meter Abstand zum eigenen Fahrzeug, auf Landstraßen sind etwa 100 Meter empfehlenswert. Am besten tragen Autofahrer das aufgeklappte Schild auf Brusthöhe vor sich her auf dem Weg zum Aufstellort, rät der Auto Club Europa (ACE). So ist man für andere sichtbarer. „Ein offener Kofferraum kann zusätzlich warnen“, ergänzt Kfz-Experte Schnitzler. „Ist es bereits dunkel, empfiehlt es sich zudem, die Beleuchtung anzulassen.“

    Die Standspur auf der rechten Seite der Autobahn ist ausschließlich für Notfälle vorgesehen.
    Die Standspur auf der rechten Seite der Autobahn ist ausschließlich für Notfälle vorgesehen. Foto: Julian Stratenschulte, dpa

    Danach gilt es, einen geschützten Warteplatz, beispielsweise hinter der Leitplanke, aufzusuchen. Wichtig ist hier, Abstand vom eigenen Fahrzeug zu halten, um bei einem Auffahrunfall nicht gefährdet zu werden. Der ACE rät zu rund 100 Metern Abstand entgegen der Fahrtrichtung – und natürlich auch in sicherem Abstand zur Fahrbahn selbst.

    Standort teilen: So findet der Pannendienst das Auto

    Sind alle in Sicherheit, sollte einer der Insassen die Pannenhilfe informieren. Kfz-Experte Schnitzler empfiehlt, nicht die Notrufnummern 110 oder 112 zu wählen, sondern direkt bei einem Pannendienst anzurufen. Das erspart die Weiterverbindung. Ist kein Handy parat, können Autofahrer an der Autobahn auch über eine Notrufsäule einen Pannendienst anfordern. Die nächstgelegene Säule ist mit schwarzen Pfeilen auf den Leitpfosten ausgeschildert.

     „Jede gängige Karten-App auf dem Smartphone zeigt an, wo man sich gerade befindet.“

    Andreas Hölzel, Sprecher ADAC

    Wichtig für die Pannenhelfer ist eine möglichst genaue Standortangabe. „Jede gängige Karten-App auf dem Smartphone zeigt an, wo man sich gerade befindet“, sagt ADAC-Sprecher Andreas Hölzel. Viele Messenger-Apps erlauben auch das Teilen des Standorts. Ist man auf der Autobahn liegengeblieben, sei es zudem wichtig, dem Pannendienst auch die Fahrtrichtung mitzuteilen, so dass die Helfer richtig auf die Autobahn auffahren, so Hölzel. Und auch ganz klassisch ohne moderne Technik lässt sich ein Standort herausfinden: Auf einer Autobahn, Bundes- oder Landstraße kann man nach weißen Stationsschildern Ausschau halten, die alle 200 bis 500 Meter am Straßenrand stehen. Sie geben durch die Kombination aus Straßen-, Abschnitts- und Kilometernummer die genaue Position an. An Notrufsäulen ist ebenfalls eine genaue Standortangabe angebracht.

    Ein anderes Auto bleibt liegen: Muss ich helfen?

    Bei einem Unfall müssen Verkehrsteilnehmer anderen helfen. Wer zumutbare Hilfeleistung verweigert, kann mit Geld- oder sogar Freiheitsstrafen rechnen. Bei einer Autopanne muss man aber nicht anhalten – hier weiterzufahren, gilt nicht als unterlassene Hilfeleistung. „Eine Rechtspflicht zum Helfen besteht nicht“, sagt ADAC-Sprecher Andreas Hölzel. Zu helfen sei jedoch auch eine Frage der Solidarität. Als selbst Betroffener würde man sich schließlich auch über Unterstützung freuen. Anzuhalten und Hilfe anzubieten ist daher auch ohne rechtliche Verpflichtung geboten.

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