Die Deutschen sind so reich wie nie. In den letzten Jahren konnte man diese Meldung regelmäßig lesen. Im Jahr 2021 ist das Geldvermögen der Haushalte auf den Rekordwert von 7,6 Billionen Euro gestiegen. Die Zahl erregt angesichts ihrer Größe Ehrfurcht. Wenn einem nicht das Bild von Dagobert Duck in den Sinn kommt, der erst nach einem Bad im Geldspeicher erfrischt in den Tag startet, so scheint es uns zumindest so schlecht nicht zu gehen. Doch das Bild ist ein Zerrbild. Forscht man nach, kommt man schnell zu der Erkenntnis, dass das Vermögen nicht nur ungleich verteilt ist, sondern dass es für große Teile der Bevölkerung kaum möglich ist, Vermögen aufzubauen. Der Russland-Ukraine-Krieg droht diese Situation nicht nur zu verschärfen, die Wohlstandserosion droht sich auch tief in die Mittelschicht hineinzufressen. Ungleichheiten werden zementiert. Dem etwas entgegenzusetzen, ist nicht unmöglich, bedarf aber mutiger Schritte.