Die Airline Ryanair schließt ab Sommer 2025 ihre Standorte in Dortmund, Dresden und Leipzig. Damit fallen insgesamt 22 Strecken und 1,8 Millionen Sitzplätze weg. Das verkündete die irische Fluggesellschaft am Donnerstag. Als Grund wird „das anhaltende Versäumnis der deutschen Regierung“ angegeben, die Luftverkehrssteuer, Sicherheits- und Flugsicherungsgebühren zu senken, „was die Erholung und das Wachstum behindert“, heißt es in der Pressemitteilung des Unternehmens.
Ryanair streicht alle Flüge in Dortmund, Dresden und Leipzig
Zudem wird Ryanair auch das Angebot am Flughafen in Hamburg um 60 Prozent und am Flughafen Berlin um 20 Prozent reduzieren. „Dieser Verlust von 1,8 Millionen Sitzplätzen wird verheerende Auswirkungen auf Arbeitsplätze, Tourismus und die Anbindung haben, da Deutschland nun der am schlechtesten performende Luftverkehrsmarkt nach Covid ist, mit nur 82 % des Verkehrsaufkommens von 2019“, heißt es in der Erklärung weiter. Die Airline fordert Bundesverkehrsminister Volker Wissing und die Bundesregierung unter anderem dazu auf, die Luftverkehrssteuer abzuschaffen und die Flugsicherheitsgebühren zu senken. So sollen weitere Kürzungen im Sommer 2025 vermieden werden.
In anderen Wettbewerbsländern aus der EU wie Schweden, Italien, Ungarn und Polen erhöhe Ryanair dagegen seine Kapazitäten, wird Ryanair-CEO Eddie Wilson in der Mitteilung zitiert. „Die Weigerung, das Wachstum an deutschen Flughäfen zu fördern, ist kurzsichtig, da Ryanair bereit ist, in Deutschland erheblich zu wachsen, doch die steigende Luftverkehrssteuer, Sicherheits- und Flugsicherungsgebühren führen dazu, dass diese Kapazitäten in andere EU-Staaten abwandern“, so Wilson.
Ryanair streicht Flüge - auch Hamburg und Berlin betroffen
Die Kürzung bei Ryanair entspricht zwölf Prozent des deutschen Flugangebots der Fluggesellschaft. Ryanair ist - gemessen an den angebotenen nationalen und internationalen Sitzplätzen im Winterflugplan 2023/24 - nach der Lufthansa die zweitgrößte Airline in Deutschland. Sie hatte im Winterflugplan einen Marktanteil von 6,5 Prozent aller Flüge. Das geht aus einer Statistik von Statista hervor.
Bereits seit einigen Monaten beklagt die Luftfahrtbranche hohe Kosten, wie Fluggebühren und die erhöhte Luftverkehrssteuer. Vertreter warnen, dass das Angebot an deutschen Flughäfen weiter sinken könnte.
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