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Reverion arbeitet am fehlende Puzzelstück zur Energiewende

Bayerns Mutmacher

Sie bereiten den Weg zu 100 Prozent erneuerbarer Energie

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    Stephan Herrmann (links) und Felix Fischer leiten zusammen das Unternehmen Reverion. Ihre Anlagen erzeugen aus Biogas Strom - mit einer Brennstoffzelle. Das macht sie doppelt so effizient.
    Stephan Herrmann (links) und Felix Fischer leiten zusammen das Unternehmen Reverion. Ihre Anlagen erzeugen aus Biogas Strom - mit einer Brennstoffzelle. Das macht sie doppelt so effizient. Foto: Michael Kerler

    Entriegelt Stephan Herrmann die Tür, fällt der Blick auf das, was ein weiterer Baustein der Energiewende in Deutschland sein kann. „Wir wollen das fehlende Puzzlestück bereitstellen, um 100 Prozent erneuerbare Energien zu schaffen“, sagt der 39-Jährige. Das Ergebnis ist der grüne Container vor dem er hier, im Gewerbegebiet von Eresing nahe des Ammersees, steht und in dessen Innerem sich allerlei Technik verbirgt. Entstanden ist in kurzer Zeit ein Unternehmen mit inzwischen rund 110 Mitarbeitern, das Herrmann zusammen mit vier Mitgründern ins Leben gerufen hat. Reverion gilt als eines der hoffnungsvollsten Startups in Bayern. Ausgezeichnet mit dem Bayerischen Energiepreis, erhielten die Gründer bisher nach eigenen Angaben rund 30 Millionen Euro an Förderungen und Kapital. Inzwischen ist Reverion dabei, in die Serienproduktion zu gehen. Besonders für den ländlichen Raum und Biogas-Landwirte können neue Chancen entstehen. 

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    3 Kommentare
    Gerold Rainer

    Ich muss nicht alles schlecht reden, aber mir kommt ehrlich gesagt alles hoch, wenn einen drei Meter hohen Stapel Mohrrüben sehe, gewaschen, entkrautet, entwurzelt, in bester Qualität, der mal eben so zu Gas zermatscht wird. Es ist wie bei der Müllverbrennung. Um den Öfen und ein wachsendes Fermwärmenetz in Betrieb zu halten, darf nicht zu viel Müll vermieden werden. Im Falle der Biogasanlagen müssen die Böden mit intensiver Landwirtschaft ausgelaugt und vergiftet werden um den Brennstoff zu erzeugen. Der Trend geht vom Fleisch weg und die Gülleproduktion, also der tatsächlich verwertbare Abfall, nimmt in der Menge ab. Menschliches Denken findet anscheinend nur in Teufelskreisen statt.

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    Christine Kamm

    Die Bedeutung von Biogas wird bei der Stromerzeugung sinken. Denn die Produktion von Mais allein für die Biogasanlage ist zu teuer. Der Strom aus so einer Anlage kostet, wie jüngst eine Fraunhofer Studie dargelegt hat, über 20 Cent je Kilowattstunde. Da sind Solar und Wind incl. Speicher preiswerter. Biogas wird auch zukünftig eine Rolle spielen, wenn weitgehend kostenlose organische Reststoffe genutzt werden. Vermutlich gilt dies für die Verstromung egal ob mit Verbrennungsmotor oder Brennstoffzelle. Interessant sind immer zusätzliche Erträge: Wärmenutzung, Abfallentsorgung, Flexibilitätspreise, … Raimund Kamm

    Gerold Rainer

    Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, müsste man begreifen, dass das CO2 aus regenerativen "Kraftstoffen" genauso ein Treibhausgas ist, wie das aus fossilen Brennstoffen. Ein Wald könnte weitaus mehr CO2 binden, als eine Agrarfläche, auf der sogenannte CO2- neutrale energetische Feldfrüchte wachsen. Und gerade Bäume statt riesiger Anbauflächen zur Energiegewinnung bräuchten wir, um das Klima zu kühlen.

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