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Rente: Wie beeinflusst die Inflation die Rente?

Rente

Wie beeinflusst die Inflation die Rente?

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    Die Inflation ist so hoch, wie lange nicht mehr. Doch wie wirkt sich das auf die Rente aus?
    Die Inflation ist so hoch, wie lange nicht mehr. Doch wie wirkt sich das auf die Rente aus? Foto: Hendrik Schmidt, dpa (Symbolbild)

    Die Inflation war 2023 in Deutschland so hoch, wie seit vielen Jahren nicht mehr. Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben die Preise hierzulande rasant steigen lassen. Doch wie genau wirkt sich das auf die Rente aus?

    Wie beeinflusst die Rente die Inflation?

    Für Millionen Deutsche hat sich bei der Rente seit 1. Juli 2023 einiges geändert, denn die Rente ist gestiegen - im Westen um 4,39 Prozent und im Osten um 5,86 Prozent. Der Rententabelle können Sie entnehmen, wie sich das auf Ihrem Konto bemerkbar macht. Laut Statistischem Bundesamt lag die Inflationsrate im Mai 2023 bei 6,1 Prozent, aktuell sind es 2,9 Prozent. Aber bei der Inflationsrate aus dem vergangenen Jahr kann die Rentenerhöhung nicht mithalten. Das hat auch das Bundesarbeitsministerium zugegeben: Die Rentenanpassung bleibe hinter der Inflation zurück. Das sei aber nur eine Momentaufnahme.

    ARD-Plusminus und das ifo-Institut haben sich genau angesehen, wie die Inflation die Rente in Deutschland beeinflusst. Allgemein lässt sich sagen, dass sich die Rente an der Lohnentwicklung orientiert. Nach ihren Berechnungen ist 2022 im Vergleich zum Vorjahr die reale Bruttorente, also die Rentensteigerung ohne Inflation, deutlich gesunken und zwar auf minus 3,96 Prozent in Westdeutschland und minus 3,25 Prozent in Ostdeutschland.

    Wenn man die Entwicklung allerdings über einen längeren Zeitraum betrachtet, dann sprechen die Zahlen eine andere Sprache. So sind die Renten im Westen von 2010 bis 2022 durchschnittlich um 0,26 Prozent pro Jahr real gestiegen, im Osten waren es 1,14 Prozent. Besonders als die Inflationsraten niedrig waren, also zwischen 2015 und 2020, habe es Kaufkraftgewinne gegeben. Diese würden die aktuellen Verluste mehr als ausgleichen.

    Friedemann Lucius, Leiter des Instituts der Versicherungsmathematischen Sachverständigen für Altersversorgung (IVS), sagte der Tagesschau: "Die gesetzlichen Renten sind sehr gut vor der Inflation geschützt." Bei der Betriebsrente allerdings müsse man differenzieren. Diese würden sich zwar meist an der Inflation orientieren, bei einer finanziellen Schieflage des Unternehmens könne eine Erhöhung auch mal ausfallen.

    Übrigens: Die durchschnittliche Rente in Deutschland fällt nicht besonders hoch aus. Wer 2000 Euro Rente pro Monat haben will, muss daher sein Leben lang überdurchschnittlich verdienen. Menschen, die nie gearbeitet haben, werden das nicht schaffen. Dazu zählen auch Hausfrauen, obwohl diese zusätzlich durch die Mütterrente unterstützt werden, da die Kindererziehungszeiten zur Rente angerechnet werden.

    Trifft die Inflation Rentner stärker?

    Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) ist der Frage nachgegangen, ob Rentner von der Inflation stärker betroffen sind, als der Rest der Bevölkerung.

    Dem Institut ist dabei zunächst aufgefallen, dass es bei den Inflationsraten von Pensionären im Vergleich zu Rentnern der gesetzlichen Rentenversicherung deutliche Unterschiede gibt: Pensionäre hatten 2022 im Schnitt eine Inflationsrate von 7,2 Prozent, Rentner lagen hingegen bei 8,3 Prozent. Die Differenz komme allerdings vorallem daher zustande, dass Pensionäre mehr Gesundheitsleistungen konsumieren als Rentner der gesetzlichen Krankenversicherung und diese im Preis nicht so stark stiegen, wie andere Waren und Dienstleistungen.

    Pensionäre sind zudem meistens privat krankenversichert, zahlen die Behandlungen also erst selbst und bekommen sie später von der Beihilfe oder der privaten Krankenkasse erstattet.

    Werden diese Faktoren berücksichtigt, dann steigt die Inflationsrate der Pensionäre auf 8 Prozent und liegt damit fast auf dem gleichen Niveau der Rentner.

    Desweiteren beeinflusst laut IW auch die Heizart die Inflationslast von Rentnern. So hatten Rentnerhaushalte, die mit Öl heizten, 2022 eine Inflationsrate von durchschnittlich 9,2 Prozent. Rentner, die mit Gas heizten, kamen auf 8,4 Prozent und Rentner, die Fernwärme nutzten, hatten nur eine Inflationsrate von 6,9 Prozent. Diese Unterschiede lagen vor allem an den jeweiligen Energiekosten.

    Weiterhin fand das Institut der Deutschen Wirtschaft heraus, dass vor allem Rentner mit mittlerem Einkommen von der Inflation 2022 am meisten belastet wurden. Die Unterschiede zwischen den Einkommensgruppen sei allerdings gering gewesen und so lag die Inflation zwischen 8,0 und 8,5 Prozent. Das liegt dem Institut zufolge daran, dass die unteren Einkommensgruppen zwar höhere Inflationsbeiträge bei Nahrungsmitteln und Energie leisten mussten, die oberen Einkommensgruppen mussten dafür bei der Rubrik Verkehr mehr zahlen.

    Wem das Geld im Alter nicht reichen sollte, der könnte Grundrente bekommen. Zudem können Rentner diverse Zuschläge beantragen und auch ein Härtefallfonds mit bis zu 5000 Euro steht zur Verfügung. Um eine Rentenlücke zu vermeiden, könne fitte Rentner einen Zuschlag von 100 Euro bekommen. Außerdem bringt der Rentenausweis auch noch viele Vorteile und Vergünstigungen.

    Rentnerinnen und Rentner müssen zudem bedenken, dass von der Rente noch Steuern und Abgaben abgezogen werden. Und auch Rentner müssen eine Steuererklärung abgeben, sonst drohen Strafen. Wie viel Rente man haben darf, ohne Steuern zu zahlen, lässt sich ermitteln. Und mit ein paar Tipps sparen Rentner bei der Steuererklärung noch mehr Geld.

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