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Rente: Doch keine 3,5 Prozent mehr Rente? Raffelhüschen fordert 2024 eine Nullrunde für Rentner

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Doch keine 3,5 Prozent mehr Rente? Raffelhüschen fordert 2024 eine Nullrunde für Rentner

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    Eigentlich soll die Rente 2024 um 3,5 Prozent erhöht werden. Da die Bundesregierung jedoch sparen muss, schlägt der Sozialexperte Bernd Raffelhüschen eine Nullrunde vor.
    Eigentlich soll die Rente 2024 um 3,5 Prozent erhöht werden. Da die Bundesregierung jedoch sparen muss, schlägt der Sozialexperte Bernd Raffelhüschen eine Nullrunde vor. Foto: Axel Heimken, dpa (Archivbild)

    Die Rente steigt immer wieder an. Vergangenes Jahr durften sich Rentnerinnen und Rentner über eine Erhöhung von 4,39 Prozent in Westdeutschland und 5,86 Prozent in Ostdeutschland freuen. 2024 fällt die Rentenerhöhung nicht so stark aus, aber immerhin soll die Rente im Sommer um 3,5 Prozent steigen. Wie der Rententabelle zu entnehmen ist, bedeutet das für Senioren ein deutliches Plus auf dem Konto. Nicht aber, wenn es nach dem Sozialexperten Bernd Raffelhüschen geht. Dieser fordert für Rentner dieses Jahr eine Nullrunde.

    Keine Rentenerhöhung? Ruheständler sollen dieses Jahr leer ausgehen

    Der Wirtschaftswissenschaftler Bernd Raffelhüschen schlägt vor, dass es für Rentnerinnen und Rentner in Deutschland dieses Jahr keine Rentenerhöhung geben sollte. Der Grund: Im Bundesetat für 2025 fehlen trotz zahlreicher Sparmaßnahmen immer noch Milliarden von Euro.

    Um dieses Loch zu verkleinern, sollen nun Senioren auf eine Erhöhung ihrer Rente verzichten. "Deutschland baut seinen Sozialstaat seit Jahrzehnten immer weiter aus", erklärte Raffelhüschen gegenüber der Bild. "Deshalb ist es auch unproblematisch, im Sozialbereich zu sparen. Beispielsweise wäre ein Renten-Moratorium sinnvoll: Die Rentenerhöhung für dieses Jahr sollte ausgesetzt werden."

    Die Einsparungen wären laut dem Experten enorm, denn ohne die Erhöhung würde die Rentenkasse etwa zehn Milliarden Euro einsparen. Und das hätte einen entscheidenden Effekt: "Diese Ersparnis wirkt sich auch auf den Bundeshaushalt aus: Der Zuschuss zur Rentenkasse kann sinken." Dabei hat die Bundesregierung in den vergangenen Jahren schon mehrfach die Zuschüsse zur Rentenversicherung gekürzt.

    Außerdem hat Raffelhüschen einen weiteren Vorschlag, um noch mehr Geld zu sparen: Der sogenannte Nachhaltigkeitsfaktor sollte bei der Rente wieder eingeführt werden. Das würde dazu führen, dass die Rentenerhöhung in den Folgejahren gebremst werden und damit die Rentenkasse sowie der Bundesetat entlastet werden würde. "Der heutigen Rentner-Generation geht es gut wie keiner vor ihr", sagt der Wirtschaftswissenschaftler.

    Rentenerhöhung kommt: Scholz lehnt den Vorschlag von Raffelhüschen ab

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lehnt den Vorschlag von Raffelhüschen ab. Regierungssprecher Steffen Hebestreit erklärte laut dpa: "Die Idee ist ökonomisch widersinnig, sie ist gesellschaftlich falsch und sie ist sozialpolitisch fatal". Und auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) stellte klar: "Die Rentenerhöhung zum 1. Juli wird kommen. Sie steht den Rentnerinnen und Rentnern in Deutschland zu." Die Erhöhung basiere auf der positiven Lohnentwicklung und sei gesetzlich festgeschrieben.

    Hebestreit erklärte, dass Scholz den Vorschlag von Raffelhüschen als einen Beleg dafür sehe, dass die Lebenswelt eines Professors mit den Lebenswirklichkeiten von 20 Millionen Rentnerinnen und Rentnern nicht in Einklang zu bringen sei. Gerade in der momentanen Situation mit viel Kaufzurückhaltung bei den Renten zu sparen, wäre zudem ökonomisch unsinnig.

    Übrigens: Wenn Ruheständler nur wenig Rente bekommen, dann können sie unter Umständen diverse Zuschüsse beantragen.

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