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Rente: Mit 30 oder 40 in Rente? Mit dieser Methode ist das möglich

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Mit 30 oder 40 in Rente? Mit dieser Methode ist das möglich

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    Bis 67 arbeiten? Nicht bei Frugalisten. Sie wollen schon mit 30 oder 40 Jahren in Rente gehen. Gelingen kann das mit der Frugalismus-Methode.
    Bis 67 arbeiten? Nicht bei Frugalisten. Sie wollen schon mit 30 oder 40 Jahren in Rente gehen. Gelingen kann das mit der Frugalismus-Methode. Foto: Christin Klose, dpa (Symbolbild)

    Das maximale vorgeschriebene Renteneintrittsalter liegt in Deutschland derzeit bei 67 Jahren und gilt für alle, die 1964 oder später geboren wurden. Manchmal wird sogar schon über die Rente mit 70 Jahren gesprochen, das ist allerdings noch nicht in Sicht. Erwerbstätige Menschen in Deutschland müssen für eine einigermaßen auskömmliche Rente 35 Jahre oder 45 Jahre arbeiten - eine lange Zeit. Wie wäre es stattdessen damit, mit 30 oder 40 Jahren in Rente zu gehen? Wer jung in Rente gehen möchte, sollte sich an die Frugalismus-Methode halten. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie hier.

    Was ist Frugalismus?

    Das Wort "frugal" heißt soviel wie sparsam oder genügsam. Im Englischen gibt es den Begriff "FIRE", der "Financial Independence, Retire Early" also "finanzielle Unabhängigkeit, frühe Rente" bedeutet. Die sogenannten Frugalisten, also Menschen, die frugal leben, haben das Ziel, möglichst früh finanziell unabhängig zu sein, wie Finanztip erklärt. Für gewöhnlich sind Frugalisten jung und sparen so viel Geld, damit sie mit 30 oder 40 Jahren nicht mehr arbeiten müssen. Ab diesem Zeitpunkt leben diese Personen von ihren Ersparnissen und zahlen sich selbst jeden Monat Rente aus.

    Wie viel muss man als Frugalist sparen, um früh in Rente gehen zu können?

    Damit man mit 30 oder 40 Jahren in Rente gehen kann, muss man laut Finanztip monatlich mindestens 70 Prozent des Einkommens zurücklegen.

    Beispiel: Bei einem Nettogehalt von 2500 Euro, muss man also 1750 Euro zurücklegen und kann maximal 750 Euro pro Monat ausgeben.

    Dabei muss sich bewusst gemacht werden, dass dieses frugale Leben nicht mit dem Sparziel endet, sondern beibehalten werden muss, auch wenn die finanzielle Freiheit bereits erreicht ist. Der Grund: Nach zehn bis 20 Jahren Sparen, reichen die Ersparnisse oftmals nur für eine geringe Rente, die dem bisherigen Lebensstil aber gerecht wird. Ein teurerer Lebensstil ist damit nicht finanzierbar.

    Wie viel muss ich sparen, damit ich finanziell unabhängig werden?

    Mit einem Frugalistenrechner können Interessierte ausrechnen, wie viel sie sparen müssen, damit sie finanziell unabhängig werden.

    Diese Angaben müssen gemacht werden:

    • Monatliche Auszahlung
    • Zeitraum bis zur Auszahlung
    • Startkapital
    • Rendite in der Ansparphase
    • Dauer der Auszahlung
    • Rendite in der Auszahlphase

    Laut Finanztip muss dabei Folgendes beachtet werden:

    Monatliche Auszahlung

    Interessierte müssen sich hier überlegen, wie viel sie sich selbst jeden Monat auszahlen möchten - wie hoch also ihr passives Einkommen aussehen soll. Dabei ist entscheidend, ob man für den Rest seines Lebens sparsam leben möchte, oder nur jetzt und im Alter dann nicht mehr. Der Wert sollte realistisch eingeschätzt werden.

    Zusätzlich sollten auch unvorhergesehene Ereignisse mit eingeplant werden, die kostspielig sein können. Dazu zählen etwa die Geburt eines Kindes oder eine schwere Krankheit. Dieser Risikoaufschlag sollte zu den monatlichen Ausgaben addiert werden.

    Außerdem muss die Inflation mit einkalkuliert werden, da das Geld in 30 Jahren weniger Wert ist, als heute. Und auch die Steuer, die später auf die Entnahme der Ersparnisse zu zahlen ist, muss bedacht werden.

    Zeitraum bis zur Auszahlung

    Hier muss man sich überlegen, wie lange man sparen möchte. Das hängt davon ab, wann man genau in Rente gehen möchte. Je früher man diesen Plan in die Tat umsetzen möchte, desto mehr muss monatlich gespart werden.

    Startkapital

    Beim Startkapital sind die Ersparnisse gefragt. Je mehr Ersparnisse man hat, desto weniger muss man entweder sparen oder desto früher hat man das Sparziel erreicht und kann in Rente gehen. Wer überhaupt keine Ersparnisse hat, muss im Rechner Null eingeben.

    Rendite in der Ansparphase

    Wer bereits Ersparnisse vorweisen kann, der sollte diese Finanztip zufolge sinnvoll anlegen. Je nach Geldanlage gibt es dafür eine Rendite. Diese fällt ganz unterschiedlich aus: Je risikoreicher die Anlage ist, desto höher ist auch die Rendite und damit der Anstieg der Ersparnisse. Allerdings steigt damit auch das Risiko, dass Anleger das Geld verlieren.

    Es gibt auch sichere Anlagen, wie etwa auf einem Tagesgeldkonto, allerdings weißt das Finanzportal darauf hin, dass dort die Zinsen mit den Jahren weniger bringen, als Anleger durch die Inflation verlieren. So verliert das Geld mehr an Wert, als es Zinsen einbringt.

    Eine andere Möglichkeit ist Festgeld. Dort gibt es zwar mehr Geld als beim Tagesgeldkonto, aber auch zu wenig, dass es für Menschen, die finanziell unabhängig werden wollen, als einzige Geldanlage wohl nicht ausreichen wird, um dieses Ziel zu erreichen.

    Finanztip rät Interessierten, sich über Aktien und ETF-Anlagen zu informieren, um ihre Ersparnisse anzulegen. Bei ETFs kann das Risiko breiter gestreut werden und die voraussichtliche Rendite ist attraktiv. Durchschnittlich habe diese in den vergangenen Jahren 9,6 Prozent pro Jahr betragen.

    Dauer der Auszahlung

    Hier muss man sich überlegen, wie lange die eigene Rente ausgezahlt werden soll. Man muss also abschätzen, wie alt man wird. Dabei sollte man lieber großzügig planen, damit nicht die Gefahr besteht, im Alter irgendwann kein Geld mehr zu haben.

    Rendite in der Auszahlphase

    Genaue Angaben sind dort nicht möglich und müssen geschätzt werden, da der Wert noch in der Zukunft liegt. Laut Finanztip sollen sich Interessierte die durchschnittliche Rendite ihrer Geldanlagen in den letzten 50 bis 80 Jahren anschauen. Der Wert wird zwar nicht genau stimmen, allerdings kann er als Richtwert herangezogen werden.

    Ergebnis

    Wer den Frugalistenrechner verwendet, bekommt nach Eingabe aller obigen Felder zwei Ergebnisse: Einmal das zusätzlich benötigte Kapital, das noch fehlt, um die finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen und die monatliche Sparrate. Diese Summe muss jeden Monat zurückgelegt werden, um in der angegeben Zeit ans Ziel zu kommen.

    Wenn das Sparziel dem entspricht, was gerade sowieso schon zurückgelegt wird, dann können Interessierte ihr Ziel in der Wunschzeit erreichen. Ist es zu hoch, dann kann entweder der Zeitraum bis zur Auszahlung verlängert werden, wodurch mehr Zeit zum sparen bleibt. Damit verkürzt sich außerdem die Auszahlungsdauer und das Sparziel. Oder es muss versucht werden noch weniger Geld monatlich auszugeben beziehungsweise die Einnahmen zu erhöhen.

    Wem dieser Lebensstil zu extrem ist, der kann sich von der Frugalismus-Methode trotzdem inspirieren lassen, um seine finanziellen Möglichkeiten zu optimieren und mehr Geld zu sparen, um dieses zum Beispiel anzulegen. So können erwerbstätige Personen dann nicht mit 30 oder 40 Jahren in Rente gehen, aber unter Umständen mit Mitte 50 oder Anfang 60. Außerdem besteht die Möglichkeit mit 55 Jahren in Altersteilzeit zu gehen. Allgemein wichtig ist dabei immer eine gute Planung, damit das Geld im Alter reicht.

    Übrigens: Es gibt noch ein paar weitere Tipps, um früher in Rente gehen zu können.

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