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Renk profitiert vom Rüstungsboom und schafft Hunderte Jobs in Augsburg
![Renk-Chefin Susanne Wiegand läutete am 7. Februar morgens in der Frankfurter Börse die symbolische Glocke zum Börsenstart des Augsburger Getriebeherstellers Renk. Renk-Chefin Susanne Wiegand läutete am 7. Februar morgens in der Frankfurter Börse die symbolische Glocke zum Börsenstart des Augsburger Getriebeherstellers Renk.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Das Augsburger Unternehmen erzielt einen Großauftrag in den USA und baut das Geschäft in Indien aus. Auch am Hauptsitz in Augsburg investiert Renk kräftig.
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Der Augsburger Antriebstechnik-Spezialist Renk kommt weiter voran. So stieg der Umsatz im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 22,5 Prozent auf 238 Millionen Euro an. Nach wie vor sind die Produkte des Getriebeherstellers für Panzer und Marineschiffe in hohem Maße gefragt. Das Unternehmen verfügte zuletzt über Aufträge von insgesamt 4,7 Milliarden Euro, was noch einmal einer Steigerung gegenüber dem Vorquartal gleichkommt, als die Summe der Bestellungen bei 4,6 Milliarden Euro lag. Das wirkt sich auf den Gewinn aus. So legte das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern – kurz Ebit – auf 28 Millionen Euro zu, während der Wert im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres bei 19 Millionen Euro lag.
![Beim Getriebe-Spezialisten Renk kommt es auf Präzision an. Beim Getriebe-Spezialisten Renk kommt es auf Präzision an.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Renk-Chefin Susanne Wiegand sagte bei der Vorlage der Geschäftszahlen am Mittwoch: "Die geopolitische Lage ist angespannt und hat sich in den letzten Monaten weiter verschärft. Die Nachfrage nach unseren Technologien zur Sicherung und Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands und seiner Bündnispartner ist weiterhin hoch." Börsianer und Finanzanalysten legen besonderen Wert darauf, wie sich ein Unternehmen in der Zukunft entwickelt und ob einmal gemachte Prognosen erneuert werden. Entsprechende Äußerungen wirken sich auf den Börsenkurs aus. Renk bestätigte die Prognose für dieses Geschäftsjahr. Demnach gehen die Verantwortlichen des Unternehmens unverändert davon aus, einen Umsatz von 1,0 bis 1,1 Milliarden Euro und eine bereinigte Gewinn-Marge vor Steuern und Zinsen von 16 bis 18 Prozent zu erzielen. Das kann auf ein entsprechendes Ergebnis von 160 bis 190 Millionen Euro hinauslaufen, was ein guter Wert für einen Maschinenbauer ist.
Verbesserungen am Renk-Standort Augsburg
Renk-Finanzvorstand Christian Schulz zeigte sich zufrieden: "Wir haben starkes Umsatzwachstum generiert und operative Verbesserungen, insbesondere am Standort Augsburg, erreicht." Die Aussichten, in den nächsten Monaten weitere Aufträge zu bekommen, seien in allen Regionen stark. Zuletzt hatte das Unternehmen einen Großauftrag der United States Army für Panzer-Getriebe über rund 100 Millionen US-Dollar bekannt gegeben. Die US Army setzt zunehmend Fahrzeuge ein, die mit Renk-Getrieben ausgestattet sind. Ted Trzesniowski, Chef von Renk America, sagte: "Es ist eine Ehre für uns, die US Army auch weiterhin bei der Erreichung ihrer Ziele zu unterstützen." Und er kündigte an: "Wir werden für die US Army auch weiterhin eine konstante Versorgung mit Ersatzteilen sicherstellen, um die Einsatzfähigkeit ihrer Fahrzeuge zu gewährleisten."
Renk macht gute Geschäfte in den USA
Das Augsburger Unternehmen kommt damit in den USA immer besser voran, hatte Renk doch schon im vergangenen Jahr den ersten Großauftrag mit der United States Navy unter Dach und Fach gebracht. Die Kooperation mit der U.S. Navy ist auf vier Jahre angelegt. Dabei baut das bayerische Unternehmen sein internationales Geschäft aus und setzt im Zuge dieser Strategie stärker auf den Standort Indien: Dort entsteht bis 2025 ein neuer, rund 7000 Quadratmeter großer Produktionsstandort für militärische und zivile Anwendungen. Der Ausbau der weltweiten Präsenz geht nicht zulasten des Hauptwerks und Unternehmenssitzes in Augsburg: Dort ist die Zahl der Beschäftigten inzwischen auf 1800 gestiegen, während es vor einem Jahr 1550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren. Weltweit sind gut 3700 Menschen für das stark wachsende Unternehmen tätig gegenüber rund 3300 vor einem Jahr.
Dabei wachsen für Renk nach dem Börsengang am 7. Februar die Bäume am Aktienmarkt nicht immer weiter in den Himmel: Zwar lag der Kurs am Mittwoch zeitweise bei knapp 29 Euro, was fast einer Verdopplung gegenüber dem Ausgabepreis von 15 Euro gleichkommt. In der Spitze notierte die in den S-Dax, also die dritte deutsche Börsenliga, aufgestiegene Aktie schon bei rund 37 Euro. Zuletzt konnten auch andere deutsche Rüstungsaktien wie Rheinmetall und Hensoldt hohe Spitzenwerte nicht mehr ganz erreichen. Rüstungshersteller sind am Aktienmarkt aber nach wie vor in hohem Maße gefragt, was ihnen – historisch betrachtet – extrem hohe Kurse beschert.
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