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Reisemesse ITB: Bayern bleibt das beliebteste Urlaubsland der Deutschen

Reisemesse ITB

Bayern bleibt das beliebteste Urlaubsland der Deutschen

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    Warum in die Ferne schweifen? Die Deutschen machen am liebsten im eigenen Land Urlaub, vor allem in Bayern.
    Warum in die Ferne schweifen? Die Deutschen machen am liebsten im eigenen Land Urlaub, vor allem in Bayern. Foto: Katrin Requadt, dpa

    Es hätte schlimmer kommen können – nach Corona und mit dem Krieg in der Ukraine. Doch die Reiseanalyse, die diesmal schon im Vorfeld der weltgrößten Reisemesse, der ITB Berlin, vorgestellt wurde, bestätigt die Resilienz des Tourismus. Schon 2022 stieg demnach die Zahl der Urlaubsreisen wieder kräftig an – auf 67 Millionen. Die Ausgaben erreichten sogar einen neuen Rekordwert von fast 79 Milliarden Euro. Für dieses Jahr, so das Ergebnis der Untersuchung, "bestätigt sich der Stellenwert der Urlaubsreise als Konsumgut" trotz der unsicheren wirtschaftlichen Lage. 69 Prozent der Deutschen planen sicher zu verreisen, 17 Prozent sind unsicher und nur 13 Prozent planen gar keine Reise.

    Schon 2022 war die Entwicklung positiv. 52,9 Millionen Deutsche machten im Vorjahr eine Urlaubsreise – sieben Prozent mehr als 2021. 73 Prozent der Reisen gingen ins Ausland. Mit einem Anteil von 27 Prozent blieb Deutschland das Reiseziel Nr. 1, musste allerdings einen Rückgang von zwei Millionen Reisen hinnehmen. Bei den Kurzreisen unter fünf Tagen war das Inland mit einem Anteil von 80 Prozent allerdings nicht zu schlagen. Wobei Bayern wie vor der Pandemie das Ranking der Bundesländer anführte, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.

    Die Mehrzahl der Reisen wird im Internet gebucht

    Auch im Ausland war es wie vor Corona: Spanien belegte Platz 1 vor Italien und der Türkei. Bei den Verkehrsmitteln holten die Flugreisen wieder auf mit einem Plus von neun Millionen im Vergleich zu 2021. Die Reisedauer war mit 12,7 Tagen länger als in den beiden Pandemie-Jahren. Und die Reiseausgaben lagen mit 1171 Euro deutlich über den Werten der Vorjahre. 2021 waren es 1017 Euro, 2019 1032 Euro. Noch ein Trend: Erstmals wurden 2022 mehr als die Hälfte aller Urlaubsreisen online gebucht.

    Die Aussichten für dieses Jahr haben sich laut Ulf Sonntag, Projektleiter der RA, eher eingetrübt. 50 Prozent der Deutschen erwarten eine Verschlechterung in den kommenden Monaten. Das spiegelt sich in den Urlaubsabsichten: 66 Prozent sagen demnach, sie hätten ausreichend Zeit für Urlaub. Genug Geld und Lust auf Urlaubsreisen attestieren sich 54 Prozent. Mit Sicherheit verreisen wollen 69 Prozent.

    Die Reiselust ist unabhängig vom Geldbeutel

    Die Gründe für die Lust zu verreisen sind vielfältig: Sonne, Abstand zum Alltag, Spaß, Entspannung, gemeinsame Zeit, sich verwöhnen lassen. Entsprechend fällt die Wahl der Urlaubsformen aus: Ganz vorn liegen Erholungs- und Badeurlaub vor Familienurlaub und Städtereise. Immerhin 35 Prozent entscheiden sich für einen Natururlaub, 18 Prozent für einen Aktivurlaub. Auffallend, so Sonntag, dass hochpreisige Urlaubsformen wie etwa Kreuzfahrten ebenso im Aufwind lägen wie günstige Urlaube etwa im Zelt: "Das Reisen-können hängt stark mit dem Geldbeutel zusammen."

    Statt ganz auf einen Urlaub zu verzichten, setzen die Bundesbürger laut der BAT-Stiftung eher auf abgespeckte Ferien. Sie beabsichtigen, sich zum Beispiel beim Shopping einzuschränken, manche planen Reisen in der Neben- statt in der Hauptsaison oder wählen ein möglichst preiswertes Ziel. Vor der Reisemesse jedenfalls ist der Optimismus groß. Das bestätigt auch die aktuelle ADAC-Tourismusstudie. Danach geht jeder Dritte der 5000 Befragten davon aus, dass sich sein Urlaubsbedürfnis gegenüber dem Vorjahr noch weiter erhöhen werde. "Reisebüros und Reiseveranstalter sind mit Volldampf in dieses Jahr gestartet", sagt auch der Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV), Norbert Fiebig. Nach seiner Einschätzung ist das Niveau von 2019 in Sichtweite. Andere Experten halten gar ein Rekordjahr für möglich. Auch international ist von einer Aufholjagd die Rede. 

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