Nicht nur Bahn- und Flugreisende sind diese Woche von Streiks betroffen, auch Kundinnen und Kunden der Postbank müssen sich auf Einschränkungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat am Mittwoch, 6. März, und Donnerstag, 7. März, zu einem zweitägigen Warnstreik aufgerufen. Betroffen sind die Filialen und Callcenter der Postbank.
Bisher sind die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft und der Postbank ohne Einigung geblieben. Mit dem Streik soll nun der Druck erhöht werden. Jan Duschek, Verhandlungsführer von Verdi, erklärte: "Die Streiks betreffen alle Filialen der Postbank Filialvertrieb AG und alle Vertriebs- und Servicecenter der Postbank Direkt. Wir gehen davon aus, dass der größte Teil der Filialen an beiden Tagen geschlossen bleibt und es auch an den Servicehotlines zu größeren Problemen bei der Erreichbarkeit kommen wird."
Pakete, Päckchen oder Briefe können Kundinnen und Kunden in diesem Zeitraum erst mal nicht abholen. Wie die Postbank auf ihrer Website mitteilt, wird die Lagerfrist jedoch automatisch verlängert. Sendungen mit lebenswichtigen Medikamenten könnten dennoch abgeholt werden. Auch am Geldautomat oder bei den Paketboxen könne es zu Einschränkungen kommen.
Postbank-Streik März 2024: Verdi fordert 15,5 Prozent mehr Lohn
Die Postbank als Tochter der Deutschen Bank beschäftigt rund 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Tarifvertrag. Verdi fordert 15,5 Prozent mehr Lohn – mindestens aber 600 Euro.
Zudem zählen zu den Forderungen auch eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis Ende Dezember 2028. Infolge von Verhandlungen kurz vor Weihnachten wurde dieser bereits bis September 2024 verlängert. Er wäre im Januar ausgelaufen. Duschek sagte, dass das bisher vorgelegte Angebot weit von einem "verhandelbaren Kompromisskorridor" entfernt sei.
Tarifverhandlungen bei der Postbank werden am 18. März fortgesetzt
Laut Verdi bietet die Postbank den Beschäftigten eine Gehaltserhöhung von fünf Prozent zum 1. Juni 2024 und zwei Prozent zum 1. Juli 2025 an. Was das Thema Kündigungsschutz angeht, sieht die Bank nur eine Verlängerung bis Ende Juni 2026 vor. Duschek sagte dazu: "Leider ist das Angebot der Arbeitgeber in allen Bereichen unzureichend. Deswegen sind weitere Warnstreiks unausweichlich."
Mitte Februar hatte es die ersten Streiks im aktuellen Tarifkonflikt gegeben. Am 18. März soll weiterverhandelt werden. (mit dpa)