Auch in dieser Woche werden Brief und Pakete wieder auf sich warten lassen. Die Gewerkschaft Verdi hat für Montag und Dienstag weitere Warnstreiks im aktuellen Tarifstreik mit der Deutschen Post angekündigt. Im Januar hatte es bereits an mehreren Tagen Warnstreiks gegeben. Zuletzt waren wegen der Ausstände an einem Tag 20 Prozent der Pakete und 9 Prozent der Briefe nicht ausgeliefert worden.
Wie Verdi am Sonntag mitteilte, seien die Beschäftigten am Montag und Dienstag bundesweit zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Betroffen von dem Streik seien ausgewählte Betriebe aller Arbeitsbereiche – Brief- und Paketzentren sowie die Zustellung. In Bayern seien dem Aufruf von Verdi am Montag 535 und am Dienstag 1655 Beschäftigte gefolgt, so ein Sprecher der Deutschen Post.
Streik bei Deutscher Post geht am Dienstag weiter
Auch am Dienstag wird in vielen Brief- und Paketzentren der Deutschen Post gestreikt. Auf dem Nürnberger Kornmarkt findet zudem eine Protestkundgebung mit etwa tausend Menschen statt. Unter anderem aus München, Regensburg, Augsburg und Würzburg waren Busse in die fränkische Metropole gefahren.
Weil zum Wochenstart traditionell weniger Post versandt wird, seien von der durchschnittlichen Tagesmenge nur etwa sechs Prozent der Paketsendungen und zwei Prozent der Briefe vom Streik betroffen, sagte der Sprecher. Zudem sei montags wegen der niedrigen Sendungsmengen weniger Personal im Einsatz als an anderen Wochentagen.
Post-Streik: "Beschäftigte sind bereit, für Forderungen zu kämpfen"
"Das ist erneut ein glasklares Signal an die Arbeitgeber: Die Beschäftigten sind bereit, für ihre Forderung zu kämpfen und erwarten jetzt eine Verhandlungsrunde, die mit einer kräftigen Gehaltserhöhung endet", erklärte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis.
Verdi fordert 15 Prozent mehr Lohn für Post-Beschäftigte
Die Gewerkschaft fordert eine 15-prozentige Lohnerhöhung bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Zudem soll das Gehalt der Auszubildenden und dual Studierenden um 200 Euro pro Monat erhöht werden. Der Post-Vorstand lehnt die Forderung als unrealistisch ab. Die Forderung sei angesichts der hohen Inflation "nicht realitätsfern, sondern notwendig, gerecht und machbar", sagte Kocsis.
Nach Angaben von Verdi sind bei der Deutschen Post 140.000 der 160.000 Tarifbeschäftigten in den Entgeltgruppen 1 bis 3 eingruppiert. Das Monatsgrundentgelt beträgt zwischen 2108 und 3090 Euro brutto. Die letzte Tariferhöhung gab es im Januar 2022. Diese betrug zwei Prozent. Die Tarifverhandlungen sollen am 8. und 9. Februar fortgesetzt werden. (mit dpa)