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"Wir sind gut gerüstet für das Jahr, wir gehen von Wachstum aus": Beate Schmidt-Menig ist Geschäftsführerin bei Ökofen, das seit 1997 Pelletheizungen baut.

Ökofen baut die Heizungen von morgen

Foto: Marcus Merk

Das Unternehmen Ökofen hat Lösungen, wie sich Gas- und Ölkessel in großer Zahl ersetzen lassen. Es ist ein Pionier für Holzpellet-Heizungen. Ein Besuch in der Deutschland-Zentrale im Landkreis Augsburg.

Dichter Wald links und rechts, hohe Fichten, Laubbäume. Passender könnte der Weg zu einem der größten Hersteller von Holzpellet-Heizungen kaum sein. Den Hügel hinab fährt man durch den Naturpark Westliche Wälder nach Mickhausen, einen kleinen Ort mit rund 1300 Einwohnern im Kreis Augsburg. Gleich am Ortsanfang befindet sich die Deutschland-Zentrale des Unternehmens Ökofen. Wer sich nach der Debatte um das Heizungsgesetz von Robert Habeck gefragt hat, wie er künftig sein Eigenheim warm halten kann, könnte hier eine Antwort finden. "An der Pelletheizung geht die Innovation nicht vorbei", sagt Beate Schmidt-Menig, 54, eine der drei Geschäftsführer des Standorts mit seinen rund 100 Beschäftigten. 

Eine Pelletheizung sieht von außen ähnlich aus wie eine Gas- oder Ölheizung. Ein eckiges Gerät, kühlschrankgroß. Der Brennstoff macht den Unterschied. Beate Schmidt-Menig klappt den Kessel auf, innen, in der Brennkammer, ist ein untertassengroßer Teller aus Stahl zu sehen; darauf verbrennen nicht Gas, nicht Öl, sondern Holzpellets. Hausbesitzer können die Pellets bei Energiehändlern kaufen, sie kommen per Silo-Lkw, werden in das Pelletlager geblasen und in den Kessel transportiert. Die Asche fällt in einen kleinen Behälter, der ein- bis zweimal im Jahr geleert werden muss. Pelletheizungen funktionieren mit Heizkörpern wie mit Fußbodenheizungen. Und das klimafreundlich. Davon ist man bei Ökofen überzeugt. 

Beate Schmidt-Menig, Ökofen: Acht Tonnen CO₂-Ersparnis durch eine Pelletheizung

"Inzwischen ist es offensichtlich, dass Überschwemmungen wie im Ahrtal, Brände und Stürme nicht nur Wetterereignisse sind, sondern durch den Klimawandel immer wahrscheinlicher werden", sagt Beate Schmidt-Menig. "Wir müssen CO₂ einsparen und fossile Heizungen ersetzen." Holzpellets seien hierfür eine gute Lösung. Denn bei der Verbrennung wird nicht mehr CO₂ frei, als der Baum beim Wachstum aufgenommen hat. Und durch nachwachsende Wälder wird das CO₂ gleich wieder gebunden. Rund acht Tonnen CO₂ spart eine Pelletheizung ein, hat das Unternehmen berechnet. "Durch unsere Kessel-Verkäufe 2022 haben wir mehr als 300.000 Tonnen CO₂ vermieden, das entspricht 155.000 Flügen von München nach New York", sagt die Chefin. 

Die Geschichte von Ökofen beginnt in Österreich. In den 80er-Jahren - nach dem Ölpreisschock - fragte sich der Ingenieur Herbert Ortner, wieso sein Land Milliarden Schilling für Heizöl ausgab, obwohl der Brennstoff Holz direkt vor der Haustür liegt. Ortner entwickelte eine Heizung für Hackschnitzel, 1989 gründet er Ökofen, eine Abkürzung für "Ökologische Forschung und Entwicklung". In Österreich ist noch immer der Hauptsitz. 

Im Jahr 1997 bringt die Firma die erste typengeprüfte Pelletheizung auf den Markt, 2004 die erste Brennwert-Pelletheizung, bei der auch die Hitze im Abgas zum Heizen verwendet wird, was die Effizienz steigert. Im Jahr 2015 folgt ein System mit integriertem Wärmetauscher. "Wir wollen führend in der Entwicklung sein, aber nicht die einzigen Anbieter, sonst befindet man sich in einer Nische", beschreibt Schmidt-Menig die Philosophie. 

Ökofen in Mickhausen: 16.000 Quadratmeter Fläche für Logistik

Deutschland ist für Ökofen ein wichtiger Markt, rund ein Drittel des Umsatzes wird hier gemacht. Seit 2007 liegt die Zentrale in Mickhausen. Von hier aus findet der Vertrieb von Füssen bis Flensburg statt, hier sitzt der Kundendienst und das Schulungszentrum. Zuletzt ist das Lager erweitert worden, rund 16.000 Quadratmeter Logistikfläche stehen bereit. Das Gebäude ist - natürlich - aus Holz, das Dach gewölbt, innen ist es hell. Kessel, Pufferspeicher, Dämmmaterial stapeln sich in hohen Regalen bis zur Decke, Gabelstapler summen vorbei. Ein Umzug von Mickhausen an die Autobahn oder eine Bundesstraße, wie es üblich in der Logistik ist, wäre für Ökofen nie infrage gekommen, sagt Beate Schmidt-Menig. "Wir wollen die Nähe zu unseren Mitarbeitern, wir bringen die Arbeitsplätze auf das Land. Es nützt nichts, wenn alle nur in die Städte fahren." 

Dabei hat es Beate Schmidt-Menig selbst hierher verschlagen. Sie stammt aus Nordrhein-Westfalen und hat in der damaligen rot-grünen Landesregierung das Thema "Holzpellets" vorangetrieben. Nach dem Regierungswechsel wechselte sie 2007 als Marketingleiterin zu Ökofen und ist seit 2009 Mitglied der Geschäftsleitung. 

Die Debatte um das Heizungsgesetz hat den Markt verunsichert

Aber sind Pellets wirklich umweltfreundlich? Müssen dafür nicht Wälder fallen? "Für Pellets wird kein Baum gefällt", sagt Schmidt-Menig. Sägewerke verarbeiten runde Holzstämme zu 60 Prozent zu Balken und Brettern, zu 40 Prozent fallen aber zwangsläufig Späne und Sägemehl an. Daraus ließen sich Spanplatten fertigen - oder eben Pellets. Über das "ENplus"-Siegel versucht die Branche, eine einwandfreie Herkunft sicherzustellen. 

Pelletheizungen haben ihren Preis. Rund 15.000 bis 20.000 Euro sind eine Richtgröße. Trotzdem hat die Pelletheizung geboomt. "Die Abwrackprämie für alte Ölheizungen mit ihrer 45-Prozent-Förderung hatte Schwung in den Markt gebracht", sagt Beate Schmidt-Menig. "Das hatten CDU/CSU damals gut gemacht." Ökofen konnte die Mitarbeiterzahl verdoppeln, die Gaskrise durch den Ukraine-Krieg schob das Interesse zusätzlich an. Dann krempelte die Debatte um das Habecksche Heizungsgesetz den Markt um. Die Verunsicherung war riesig. Auf den letzten Drücker bauten viele Bürger nochmals Gas- und Ölheizungen ein, Pelletkessel und Wärmepumpen hatten 2023 das Nachsehen. 

Ökofen rechnet mit wieder steigender Nachfrage: "Völlig überalterter Heizungsbestand"

Beate Schmidt-Menig ist aber sicher, dass die Nachfrage zurückkommt. "Wir haben einen völlig überalterten Heizungsbestand. In Deutschland gibt es 5,5 Millionen Ölheizungen. Diese werden ausgetauscht werden müssen", sagt sie. Pelletheizungen seien eine Lösung gerade für den Energiebedarf von Bestandsgebäuden. "Die meisten unserer Kunden hatten bisher eine alte Ölheizung, bauen sie aus und ersetzen sie durch eine Pelletheizung." Dort, wo der Öltank war, finden die Pellets Platz. Seit 1. Februar gibt es eine neue Förderung von 30 Prozent, wer rasch umstellt, kommt mit einem Geschwindigkeitsbonus auf 50 Prozent. Und wer ein Haushaltseinkommen unter 40.000 Euro hat, kann 70 Prozent erhalten. 

Die Feinstaub-Probleme sind bei Pellet-Heizungen gelöst, sagt Beate Schmidt-Menig, Geschäftsführerin bei Ökofen.
Foto: Marcus Merk

Probleme, die früher mit Holzheizungen verbunden waren, seien gelöst, zum Beispiel Feinstaub. "Die meisten Feinstaub-Emissionen durch Holzheizungen stammen von Kachelöfen, Schwedenöfen oder Allesbrennern, moderne Pelletkessel haben nur einen sehr geringen Anteil", sagt die Geschäftsführerin. Kessel der neuesten Generation würden weniger als 2,5 Milligramm Feinstaub pro Kubikmeter ausstoßen, dies sei fast nicht mehr messbar, der gesetzliche Grenzwert liege bei 20 Milligramm. Längst lassen sich die Heizsysteme per Smartphone oder iPad steuern. Und was bringt die Zukunft? Die Entwicklung gehe hin zu einer vorausschauenden Wartung. Daten zur Verschmutzung zeigen dem Kundendienst automatisch an, wann ein Gerät fällig ist. Im Frühjahr bringt Ökofen zudem seine erste Wärmepumpe auf den Markt. 

Am Ende der hellen Halle in Mickhausen stellen Mitarbeiter den nächsten Auftrag zusammen: Kessel, Pufferspeicher, dazu Solarthermie. "Wir sind gut gerüstet für das Jahr, wir gehen von Wachstum aus", sagt Beate Schmidt-Menig. Dann öffnet sich die Schleuse, die Kiste wird in den Lkw geladen. Deutschland hat eine umweltfreundliche Heizung mehr.