Angestellte aus dem öffentlichen Dienst machen Ernst: Die Streikwoche hat am Montag begonnen. "Gibt es kein Angebot, dann ziehen wir die Streikwesten an", hatte die Drohung der Gewerkschaften in Richtung der Kommunen gelautet. Nun gab es beim ersten Treffen kein Angebot. Die Folge sind nun Streiks, welche bundesweit in den Kommunen und beim Bund ausgeweitet werden sollen. Das war am Montag bereits zu spüren und setzt sich am Dienstag fort. Für Bürgerinnen und Bürger kann das weitreichende Folgen haben. Auch in Bayern.
Streik im öffentlichen Dienst 2023: Kommunen in Bayern betroffen
Laut Verdi werden von den Streiks im öffentlichen Dienst Kommunen in den folgenden Regionen Bayerns betroffen sein:
- Niederbayern
- Oberpfalz
- Oberfranken
- Mittelfranken
- Unterfranken
Verdi kündigt Streiks in Kitas und Kliniken an
Am Montag hat Verdi Warnstreiks in Kitas und Krankenhäusern in Bayern angekündigt. Erste Aktionen sind für Dienstag geplant. Oberbayern steht zunächst nicht auf dem Warnstreikplan. Neben Kitas und Krankenhäuser werden auch Stadtverwaltungen, Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter in Bayern betroffen sein.
Streikwoche im öffentlichen Dienst: Streiks in Augsburg, Würzburg und anderen Städten und Kommunen in Bayern
In Würzburg fallen im Zuge der Streiks die Straßenbahnen aus. Betroffen waren bereits den kompletten Montag über alle fünf Linien, wie eine Sprecherin der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH am Montag mitteilte. Auch Busverbindungen fielen teilweise aus. Am Dienstag setzen sich die massiven Beeinträchtigungen im Würzburger Nahverkehr fort.
Am Dienstag bleiben in Augsburg einige Kitas geschlossen. Am Donnerstag sind Warnstreiks bei der Müllabfuhr und in der Stadtreinigung geplant.
In Niederbayern bleiben einige Schiffe liegen. Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung MDK bestreikt zahlreiche Standorte. Darunter Passau, Riedenburg, Straubing und Deggendorf.
Verdi will den Streik im öffentlichen Dienst: Verdi will am Freitag Flughäfen lahmlegenVerdiStreik am Freitag auf Flughäfen ausweiten. Auch der Airport in München soll betroffen sein. Flugpassagiere müssen sich auf Ausfälle und Verspätungen gefasst machen.
Öffentlicher Dienst: Streiks können weitreichende Folgen haben
Die Streiks im öffentlichen Dienst können weitreichende Folgen haben, welche Bürgerinnen und Bürger in ihrem Alltag zu spüren bekommen. Es kann beispielsweise der Fall sein, dass Mülltonnen nicht mehr geleert werden und Kitas geschlossen bleiben. Auch Stadtverwaltungen bis hin zu Schifffahrtsämtern schließen ihre Tore.
Ein weiteres Problem können Streiks von Pflegekräften kommunaler Kliniken sein. Die Gewerkschaft hat mit den Betreibern der Kliniken allerdings Notdienstvereinbarungen abgeschlossen. Dadurch soll die Versorgung der Patientinnen und Patienten gewährleistet sein. Zu den Streik-Aktionen ruft der bayerische Beamtenbund auf. Die Gewerkschaften wollen den Freistaat aber nicht komplett lahmlegen.
Streiks 2023 – öffentlicher Dienst: Wie laufen die Tarifverhandlungen?
Die Forderungen der Gewerkschaften sind hoch. Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst sollen 10,5 Prozent mehr Geld verdienen. Mindestens sollen es 500 Euro im Monat mehr sein. Die Forderung betrifft 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst.
Die Verhandlungen sollen Mitte nächster Woche in Potsdam fortgesetzt werden. Die Arbeitgeber hatten beim ersten Treffen erklärt, dass die Forderung nicht finanzierbar sei. Sie verurteilen die Warnstreiks. Beide Positionen liegen derzeit wohl weit auseinander. Sollte es in der zweiten Runde der Verhandlungen, die am 22. und 23. Februar stattfindet, keine Annäherung geben, droht wohl eine Ausweitung der Warnstreiks. Dann könnte auch der bayerische Nahverkehr betroffen sein. Es ist nämlich auch der Tarifvertrag für das Personal von Bussen, U-Bahnen und Straßenbahnen ausgelaufen.