Es könnte zu einer guten Nachricht für viele Stromkunden werden: Eine neue Verteilung der Kosten für die Stromnetze führt dazu, dass mehrere Millionen Haushalte in ländlichen Regionen entlastet werden könnten. Für sie könnten die Netzentgelte sinken, die ein Bestandteil des Strompreises sind. Dies trifft vor allem auf den Norden und Osten Deutschlands zu, aber auch auf Bayern und unter anderem auf das Netz der Lechwerke.
Die Netzentgelte stellen den Bau und Betrieb des Stromnetzes sicher. Sie werden als eine Art Gebühr von den Stromlieferanten an die Netzbetreiber gezahlt, letztlich kommen aber die Verbraucher dafür auf. Da durch den Ausbau der Windkraft im Norden und Osten und den Boom der Photovoltaik in Süddeutschland das Netz dort stark ausgebaut werden musste, waren in den vergangenen Jahren die Netzkosten gerade dort stark gestiegen.
Klaus Müller, Bundesnetzagentur: „Deutliche Entlastung“
Eine neue Vorschrift der Bundesnetzagentur verteilt die finanziellen Lasten der Netzausbaus seit diesem Jahr gleichmäßiger. „In vielen ländlichen Regionen Nord- und Ostdeutschlands und auch in Bayern lagen die Netzentgelte in der Vergangenheit zum Teil deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt“, sagte Netzagentur-Chef Klaus Müller . „Es ist uns gelungen, dass diese Menschen bei den Netzentgelten deutlich entlastet werden.“
Der Energiekonzern Eon kündigte an, dass seine Verteilnetz-Töchter die Netzentgelte teils deutlich absenken. Die LEW Verteilnetz beispielsweise will die Netzentgelte um 27 Prozent senken. Wie stark sich die Senkung dann bei den Strompreisen bemerkbar macht, ist aber noch offen. Die Strompreise haben noch mehr Bestandteile.
LEW: Nur ein Bestandteil des Strompreises
„Entlastungen bei den Netzentgelten werden selbstverständlich in der Kalkulation der Strompreise berücksichtigt“, sagt ein LEW-Sprecher. Die Netzentgelte seien einer von mehreren Kostenbestandteilen des Strompreises - sie machen rund 20 Prozent aus. Zu den anderen Kostenbestandteilen zählen Steuern, Abgaben und Umlagen, Vertriebs- und Beschaffungskosten, Netzkosten sowie Messentgelte. „Noch ist die genaue und endgültige Höhe aller Kostenbestandteile ab 1. Januar 2025 nicht bekannt“, sagt der Sprecher. Der Preis vieler LEW-Stromprodukte habe lange stabil gehalten werden können, obwohl es beispielsweise bei LVN zum vergangenen Jahreswechsel Steigerungen bei den Netzentgelten um 18 Prozent gegeben hatte. (mit dpa)
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