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Nach Insolvenz von Esprit: Dieses Inventar können Verbraucher nun ersteigern

Mode

Nach Insolvenz von Esprit: Dieses Inventar können Verbraucher nun ersteigern

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    Das Logo von Esprit an einer Filiale. Der insolvente Modekonzern verkauft sein Inventar.
    Das Logo von Esprit an einer Filiale. Der insolvente Modekonzern verkauft sein Inventar. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Nachdem Anfang August bekannt geworden war, dass der insolvent gegangene Modekonzern Esprit seine Filialen bis zum Jahresende schließen wird, steht nun zahlreiches Inventar der Unternehmensstandorte zum Verkauf. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, können Verbraucherinnen und Verbraucher Vermögensgegenstände von Esprit ersteigern - allerdings keine Kleidungsstücke.

    Demnach sollen bei den Online-Auktionen insgesamt rund 2000 Positionen in mehreren Versteigerungen verkauft werden. Die ersten beiden Online-Versteigerungen können auf der Internetseite der HT Hanseatische Industrie-Consult GmbH & Co. KG, welche dem Bericht nach mit der Versteigerung beauftragt wurde, bereits eingesehen werden. Darunter fallen 400 Büroarbeitsplätze mit höhenverstellbaren Schreibtischen, etwa 500 Elektrogeräte wie Computer, Tablets und Smartphones als auch Fernseher, Videokonferenz-Anlagen, Trainingsgeräte und Autos. Der dpa zufolge wird das gesamte Anlagevermögen am Esprit-Firmensitz in Ratingen und am Logistikzentrum in Mönchengladbach in mehreren Auktionen versteigert. Wer mitbieten möchte, muss sich vorab registrieren.

    Wann wird Esprit seine Filialen schließen?

    Esprit hatte im Mai Insolvenz für sein Europageschäft angemeldet. Die Modekette stellte beim Amtsgericht Düsseldorf für seine Obergesellschaft, Esprit Europe GmbH, sowie ein halbes Dutzend weiterer deutscher Töchter Anträge auf Insolvenz. Anfang August 2024 hatte das Amtsgericht Düsseldorf das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung für die in Ratingen ansässige Esprit Europe GmbH sowie sechs weitere deutsche Gruppengesellschaften des Modekonzerns eröffnet. Das ging aus einer Bekanntmachung des Gerichts hervor. Rechtsanwalt Lucas Flöther aus Halle wurde zum Sachwalter bestellt.

    Es ist das zweite Mal innerhalb von vier Jahren: Während der Corona-Krise im Jahr 2020 hatte Esprit bereits ein Insolvenzverfahren beantragt. In der Folge wurden rund ein Drittel der Belegschaft entlassen und 100 Filialen geschlossen.

    Inzwischen steht fest: Esprit schließt zum Jahresende alle seine 56 Filialen in Deutschland. Das berichtete die dpa. Die rund 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden damit ihren Job verlieren.

    Esprit-Insolvenz: Wie soll es mit der Marke weitergehen?

    Die Markenrechte für Esprit sollen an den britischen Finanzinvestor Alteri verkauft werden, wie die dpa bereits in der Vergangenheit berichtete. Zum Kaufpreis machte Esprit allerdings keine Angaben. Bis zur Schließung aller Filialen Ende 2024 sollen die Produkte abverkauft und die Gesellschaften abgewickelt werden. Heißt: Der Investor wird zwar die Marke übernehmen, nicht aber die Filialen oder Beschäftigten.

    In Deutschland wird es demnach auch nach der Schließung aller 56 Filialen weiterhin Produkte unter dem Lable Esprit geben. In welcher Form diese künftig verkauft werden, war laut einem früheren dpa-Bericht nicht bekannt.

    Warum scheiterten Verhandlungen der Esprit-Geschäftsführung mit potentiellen Investoren?

    Der dpa zufolge hatte die Geschäftsführung der Esprit Europe GmbH zuletzt Verhandlungen mit mehreren potentiellen Investoren geführt. Nach der Zustimmung der Gläubigerausschüssen und des Sachwalters wurden verbindliche Gespräche mit zwei Interessenten aufgenommen. 

    In beiden Angeboten ging es um den Erwerb der europäischen Markenrechte der Esprit Holding. Schließlicht machte Alteri - dem Finanzinvestor gehört unter anderem das Modeunternehmen CBR Fashion mit den Marken Street One und Cecil - das Rennen.

    „Wir müssen jedoch leider feststellen, dass alle Interessenten in dem unverändert sehr angespannten Marktumfeld für den Modehandel nicht oder nur sehr begrenzt bereit sind, dieses unternehmerische Risiko einzugehen“, sagte Sanierungsgeschäftsführer Christian Gerloff zum Zeitpunkt der Gespräche laut dpa. Damals sagte er, es sei stets das Ziel, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten. Gelungen ist das jedoch nicht.

    Momentan wird das Geschäft von Esprit abgewickelt. Einem Sprecher zufolge werden alle Esprit-Filialen in Deutschland bis spätestens Ende November schließen. Einige Geschäfte wurden demnach bereits geschlossen.

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