Seit Anfang Juni steckt FTI eigenen Angaben zufolge in der Insolvenz. Die Pleite des Reiseunternehmens hat große Wellen geschlagen. Reisende fragen sich, wie sie ihr Geld zurückbekommen können und immer mehr Töchter des Konzerns rutschen ebenfalls in die Pleite.
Nun musste auch die Flight Trading GmbH Insolvenz anmelden. Wie die Flugwebsite airliners.de berichtet, sind einige Fluggesellschaften wie Sun Express, Eurowings sowie Condor direkt davon betroffen. Warum? Als Partner-Airlines hatten sie bislang Verträge für Charterflüge und Flugkontingente mit der FTI-Tochter unterhalten. Was bedeutet das aber nun für Reisende? Welche Auswirkungen sind zu erwarten?
FTI-Tochter insolvent: Müssen Reisen abgesagt werden?
Bis zur Insolvenzerklärung der Flight Trading GmbH mussten die betroffenen Partner-Airlines ihre Verträge mit der FTI-Tochter noch aufrechterhalten. Jetzt können sie allerdings offiziell umplanen und Lösungen finden. Laut airliners.de geben sich die Charteranbieter zwar optimistisch, ob die frei werdenden Plätze für den Sommer aber anderweitig gefüllt werden können, wird sich noch zeigen. Für Reisende, die nicht mit FTI gebucht haben, dürfte die Insolvenz der Flight Trading GmbH keine Folgen haben. Für FTI-Gäste, deren Plätze über das Kontingent der FTI-Tochter reserviert wurden, sieht es vermutlich anders aus. Reisen sowie bestimmte Einzelleistungen wurden FTI zufolge nicht nur bis 6. Juli, sondern auch darüber hinaus storniert.
Wie die Luftfahrtnachrichtenseite aero.de berichtet, sehen Condor und Eurowings die Auswirkungen der FTI-Insolvenz als beherrschbar an. Zwar nannte keine der beiden Airlines Zahlen zu den von FTI geblockten und nun wieder freigegebenen Sitzplätzen, aber eine Condor-Sprecherin erklärte gegenüber der Seite: "Wir gehen davon aus, dass die durch die Insolvenz von FTI entstehende Lücke auch kurzfristig vom Markt geschlossen wird." So hätten andere Veranstalter wie die TUI bereits besondere Verkaufsaktionen gestartet. Auch für FTI-Gäste gibt es einen Lichtblick: Eurowings bietet aero.de zufolge aktuell Pauschalreise-Pakete mit Sonderkonditionen für FTI-Gäste an. Im Buchungsprozess müsse dafür lediglich die ursprüngliche Reisebestätigung der FTI nachgewiesen werden.
Übrigens: Nicht nur in der Reisebranche sorgen Insolvenz für viel Aufsehen. Zuletzt war auch die E-Motorik betroffen, so mussten ein Tesla-Konkurrent und E-Auto-Hersteller sowie ein Hersteller von E-Bikes kürzlich Insolvenz anmelden. Auch vor der Modebranche hat die Insolvenzwelle, die aus 2023 ins Jahr 2024 übergeschwappt ist, nicht Halt gemacht. Die bekannte Modemarke Scotch & Soda ist in die roten Zahlen gerutscht. Insbesondere Start-ups könnte in Sachen Insolvenz ein schwieriges weiteres Jahr bevorstehen.
FTI-Tochter rutscht in die Insolvenz: Was war passiert?
Die FTI Flight Trading GmbH hat laut der Insolvenzbekanntmachung des Amtsgerichts in München am 14. Juni 2024 einen Insolvenzantrag gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde demnach Rechtsanwalt Axel Bierbach von der Münchner Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen bestimmt, der auch FTI selbst betreut.
Wie die Kanzlei mitteilte, wurden nach vorheriger Zurückhaltung nun auch alle Pauschalreisen des Reiseunternehmens sowie bestimmte Einzelleistungen für Abflüge ab dem 6. Juli storniert. Insgesamt seien rund 175.000 gebuchte Pauschalreisen betroffen.