Derzeit rollt in Deutschland eine Insolvenz-Welle durch die Mode-Branche. Dabei ist das nicht neu, denn bereits 2023 mussten zahlreiche Unternehmen Insolvenz anmelden. Dazu gehörten unter anderem Hallhuber, Madeleine und Peter Hahn. Aber auch andere Branchen sind von Pleiten betroffen. So hat etwa der Telefonanbieter Gigaset Insolvenz angemeldet. Aber auch einen Autobauer, einen Automobilzulieferer und ein Metall-Unternehmen hat es erwischt. Nun ist auch ein Traditionsmodehaus aus Hamburg in die roten Zahlen gerutscht.
Insolvenz: Traditionsmodehaus muss nach 150 Jahren Insolvenz anmelden
Das 1867 gegründete Unternehmen Gosche, das zur Spectator Modevertriebs GmbH gehört, musste Insolvenz anmelden. Das Amtsgericht Hamburg hat den Antrag am 19. Januar angenommen. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Dietmar Penzlin bestellt. Dieser betreut auch die insolvente Firma Bree, die die Tasche von Bundeskanzler Olaf Scholz hergestellt hat.
Aber was sind die Gründe für die Insolvenz? Insolvenzverwalter Penzlin sagte dem Hamburger Abendblatt, dass die Geschäftsführung von Gosche die Ursache für die finanzielle Schieflage in der Konkurrenz des wachsenden Online-Handels sehe. Außerdem gebe es eine "allgemeine Konsumzurückhaltung der Verbraucher".
Das endgültige Aus sei mit der Insolvenz aber noch nicht besiegelt, denn laut Penzlin gibt es derzeit Gespräche über eine mögliche Übernahme. Dem Hamburger Abendblatt zufolge soll für die Mitarbeiter kurzfristig eine Insolvenzgeldvorfinanzierung veranlasst werden.
Gosche: Ein Unternehmen, das auf hochwertige Materialien setzt
Gosche verkauft hochwertige Damenstrickmode und betreibt drei Geschäfte in Hamburg: in Blankenese, in Groß Flottbek und in Eppendorf. Nach eigenen Angaben verwendet das Modeunternehmen für seine Oberteile feine Babyalpaca- und Merinowolle sowie Kaschmir. Alle Produkte werden in Deutschland gefertigt.
Übrigens: Auch der Sportartikel-Hersteller Sportscheck musste Insolvenz anmelden. Des Weiteren musste die Reisesparte von Tchibo eingestellt werden. Und Real ist in Schieflage geraten. Dabei bedeutet eine Insolvenz nicht immer das Aus für ein Unternehmen, so konnte eine insolvente Supermarktkette gerettet werden und läuft seit 2024 unter neuem Namen.