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München: Ex-Wirecard-Chef Braun sitzt jetzt in Stadelheim in U-Haft

München

Ex-Wirecard-Chef Braun sitzt jetzt in Stadelheim in U-Haft

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    Der frühere Wirecard-Vorstandschef Markus Braun sitzt jetzt in der JVA Stadelheim in U-Haft.
    Der frühere Wirecard-Vorstandschef Markus Braun sitzt jetzt in der JVA Stadelheim in U-Haft. Foto: Fabrizio Bensch, Reuters/dpa

    Vor dem Auftakt des Wirecard-Prozesses am 8. Dezember ist der Angeklagte Markus Braun von der Justizvollzugsanstalt Augsburg-Gablingen in die JVA München, also nach Stadelheim, verlegt worden. Das bestätigte am Mittwoch Laurent Lafleur, Pressesprecher beim Oberlandesgericht München, unserer Redaktion. Der frühere Wirecard-Chef sei seit 10. November in der Münchner JVA. Dort in Stadelheim sind in einem unterirdischen Gerichtssaal zunächst 100 Termine für die Hauptverhandlung im mit Spannung erwarteten Münchner Wirtschaftsverfahren angesetzt.

    Der frühere Wirecard-Boss muss damit nicht mehrfach pro Woche von der schwäbischen JVA nach München und retour zum Prozess gefahren werden. Einmal hin und zurück macht die Strecke zwischen den beiden Justizvollzugsanstalten – je nach Routenwahl – 168 bis zu 180 Kilometer aus. Eine solche Tour zwischen den beiden Gefängnissen würde insgesamt zwei Stunden ausfüllen. Bei hundert Tagen vor Gericht wären das demnach 200 Stunden und mehr, wenn der Verkehr sich staut. 

    Ex-Wirecard-Chef Markus Braun sitzt schon seit 2020 in U-Haft

    Kein Wunder, dass Braun nach Stadelheim umziehen musste. Dabei sitzt der 53-Jährige schon sehr lange in Untersuchungshaft. Denn nach der Festnahme am 22. Juni 2020 und der Außervollzug-Setzung des Haftbefehls am Tag darauf wurde der in Wien geborene Manager am 22. Juli 2020 erneut in Gewahrsam genommen. Seitdem befindet er sich in U-Haft. 

    Die Fortdauer der einschneidenden Maßnahme wurde nach entsprechenden Haftprüfungen immer wieder angeordnet. Die Staatsanwaltschaft hält Braun unter anderem gewerbsmäßigen Bandenbetrug vor. Mit ihm sind zwei weitere Männer in München angeklagt. Der frühere Wirecard-Chef soll durch sein Handeln etwa dazu beigetragen haben, dass Geschäfte des Online-Zahlungs-Dienstleisters in Asien Anlegerinnen und Anlegern als sehr erfolgreich dargestellt wurden, obwohl sie so gar nicht existierten. Es geht also um fingierte Umsätze. 

    In diesem Zusammenhang soll auch Brauns früherer enger Vertrauter und Vorstandskollege Jan Marsalek, 42, eine bedeutende Rolle gespielt haben. Doch der Österreicher ist nach wie vor untergetaucht und wird schon lange vergeblich polizeilich gesucht. 

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