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Insolvente Modemarke Scotch & Soda schließt ihre Filialen: Was passiert mit den Beschäftigten?

Insolvenz

Insolvente Modemarke Scotch & Soda schließt ihre Filialen: Was passiert mit den Beschäftigten?

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    Die insolvente Modekette Scotch & Soda schließt ihre Filialen in Deutschland.
    Die insolvente Modekette Scotch & Soda schließt ihre Filialen in Deutschland. Foto: Matthias Bein, dpa/picture alliance (Symbolbild)

    Scotch & Soda verkauft an Dutzenden Standorten in Deutschland Freizeitkleidung und Accessoires. Doch das Geschäft lief zuletzt nicht gut für die Modekette. Nachdem der deutsche Ableger, die Scotch & Soda Retail GmbH, der niederländischen Modemarke Scotch & Soda Mitte Juni 2024 in die Insolvenz anmeldete, stehen seine Filialen nun vor dem Aus. Die knapp 40 Standorte in Deutschland sollen schon Ende August schließen. Das teilte der vorläufige Insolvenzverwalter, Holger Rhode, der dpa mit. In den meisten Geschäften sei am Samstag, 31. August, der letzte Verkaufstag. Etwa fünf Filialen könnten womöglich noch länger geöffnet bleiben, um die restliche Ware zu verkaufen. 

    Die rund 290 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden über die aktuellen Entwicklungen informiert. Ihnen soll im September die Kündigung ausgesprochen werden. Der Rechteinhaber von Marke und Waren, ein Private-Equity-Fonds mit Sitz in den USA, habe kein Interesse gehabt, beides an einen neuen Investor zu übertragen oder eine entsprechende Lizenz zu vereinbaren, hieß es.

    Scotch & Soda: Vorläufiger Insolvenzverwalter zeigte sich anfangs zuversichtlich

    Scotch & Soda hatte im Juni Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim zuständigen Amtsgericht in Düsseldorf gestellt. Der Rechtsanwalt Holger Rhode wurde als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt und sollte sich gemeinsam mit dem Sanierungsexperten Raul I. Taras um die Zukunft des beliebten Modeunternehmens kümmern.

    "Die Filialen in Deutschland werden von der ebenfalls in der Insolvenz befindlichen Muttergesellschaft in den Niederlanden mit Waren beliefert. Ich stehe derzeit im engen Austausch mit den Verantwortlichen in den Niederlanden, damit wir weiterhin Ware erhalten", sagte Rhode in einer Pressemitteilung Mitte Juni. Der vorläufige Insolvenzverwalter gab sich dabei zuversichtlich. Die Filialen - darunter auch eine in Augsburg - seien mit ausreichend Waren versorgt und blieben geöffnet, hieß es noch. Wie es mit dem Online-Geschäft weitergehen sollte, konnte Rhode allerdings nicht sagen. Denn dies werde über die Gesellschaften in den Niederlanden gesteuert.

    Die Frage, was mit der Marke Scotch & Soda passieren wird, konnte Rhode nicht beantworten. Der US-Konzern Bluestar erwarb die Rechte dafür, nachdem das niederländische Unternehmen im vergangenen Jahr Insolvenz für sein niederländisches Geschäft angemeldet hatte. Als Gründe für die finanzielle Notlage hatte Scotch & Soda die Corona-Pandemie sowie die hohe Inflation angegeben.

    Nach Insolvenz: Gespräche über mögliche Übernahme der Modekette laufen

    Rhode wollte möglichst bald einen Investoren für die Modekette in Deutschland finden. "Wir wollen so möglichst viele der Filialen an einen Investor übertragen und möglichst viele der 290 Arbeitsplätze sichern", sagte der vorläufige Insolvenzverwalter. Die Gehälter der zuletzt 290 Beschäftigten waren der Meldung zufolge über das Insolvenzgeld abgesichert.

    "Was wir aber wissen ist, dass Scotch & Soda viele gute Standorte in attraktiven Lagen von Städten wie Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Köln oder auch Münster hat," so Rhode. Erste Interessenten hätten sich bereits gemeldet, hieß es damals.

    Tatsächlich besteht nach aktuellem Stand offenbar Hoffnung, dass Scotch & Soda doch noch eine Zukunft hat. Laut Rode laufen Gespräche mit einem Mode-Filialisten über eine mögliche Übernahme von Standorten und Personal. (mit dpa)

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