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Medikamentenmangel: Kochsalzlösung in Kliniken wird knapp

Medikamentenmangel

Versorgungsprobleme: Kochsalzlösung in Kliniken wird knapp

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    Kochsalzlösung wird in Kliniken und Arztpraxen knapp.
    Kochsalzlösung wird in Kliniken und Arztpraxen knapp. Foto: SvenSimon, IMAGO

    Kliniken und Arztpraxen haben ein Problem: Die Kochsalzlösungen werden knapp. Das Präparat wird für Infusionen, Spülungen und Operationen benötigt und ist aktuell von Lieferengpässen betroffen. Darüber berichtet die Rheinischen Post. „Es gibt zurzeit viel zu wenig Kochsalzlösung. Was in den Klinken schon seit Monaten ein großes Problem ist, erreicht jetzt auch die Versorgung ambulanter Patienten“, sagt Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der Rheinischen Post.

    Auch Apotheken werden nicht mehr ausreichend mit Kochsalzlösung beliefert. „Wir brauchen dringend stabile Lieferketten für Allerwelts-Arzneimittel wie Kochsalzlösungen. Sie kosten nur wenige Cent in der Produktion, sind aber unersetzbar in der Versorgung der Patienten“, fordert Preis. „Deshalb dürfen solche Lieferengpässe eigentlich gar nicht auftreten.“

    Kliniken nur noch mit 80 Prozent der Bedarfe beliefert

    Das Land Nordrhein-Westfalen gab sich gegenüber der Rheinischen Post ebenfalls alarmiert: „In den letzten Wochen sind Kliniken aus Nordrhein-Westfalen, darunter auch Universitätsklinken, auf das Ministerium zugekommen, weil sie sehr große Probleme haben, sich in ausreichendem Maß mit steriler isotonischer Kochsalzlösung sowohl zu Infusions- als auch zu Spülzwecken zu versorgen“, sagte der Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums. „Demnach werden die Kliniken in Nordrhein-Westfalen und Deutschland bereits seit mehreren Monaten nur noch mit rund 80 Prozent der Bedarfe beliefert, zuletzt sogar nur noch mit rund 50 Prozent.“

    Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erklärte auf Anfrage der Rheinischen Post, die Engpässe würden noch Monate andauern. „Die Lieferengpassmeldungen des Zulassungsinhabers Fresenius Kabi Deutschland GmbH prognostizieren das Lieferengpassende für die drei gemeldeten Arzneimittel für den 31.12.2024.“

    Bundesgesundheitsministerium: keine Versorgungsknappheit

    Das Bundesgesundheitsministerium betont, dass es in Deutschland keine „Versorgungsknappheit“ von Arzneimitteln gebe, sondern „punktuelle Lieferengpässe in einem sehr komplexen Markt“. Man müsse zwischen Lieferengpässen und Versorgungsengpässen unterscheiden, so ein Sprecher auf Anfrage der Tagesschau. Das Lieferengpassgesetz der Ampelkoalition solle das Problem lösen.

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