Der Erfolg ist so pink, dass es quietscht. "Barbie" hat nach nur 17 Tagen in den Kinosälen dieser Welt 1,0315 Milliarden Dollar eingespielt. Allein auf dem amerikanischen Markt waren es 459,4 Millionen Dollar. Die Verantwortlichen des Hollywood-Studios Warner Bros. zeigen sich jedenfalls mindestens hingerissen: "Als Vertriebschefs sind wir nicht oft sprachlos über die Leistung eines Films, aber Barbillion hat selbst unserer optimistischsten Vorhersagen in den Schatten gestellt", ließen die Top-Manager Jeff Goldstein und Andrew Cripps verlauten.
"It's a Barbie World" wird auch Mattel-Boss Ynon Kreiz inzwischen wieder finden. Mehr denn je gilt für die bekannteste Puppe der Welt dieser Tage: "Life in plastic, it's fantastic". Dabei hatte der US-Spielzeug-Riese für das erste Halbjahr sogar Verkaufsrückgänge vermelden müssen: Das zeit-geistige Plastikprodukt im Modepuppen-Maßstab 1:6 soll im zweiten Halbjahr das Minus wettmachen. Der globale Hype zum Film mit den Superstars Margot Robbie und Ryan Gosling in den Hauptrollen erweist sich als Marketing-Mirakel der Extraklasse und soll die Barbie-Bilanzen wieder rosig aussehen lassen.
Der Hype ist so global wie durchdringend
Der Hype ist jedenfalls so global wie durchdringend. Die passende vielteilige Kollektion zum Film steht natürlich längst parat. Die "Barbie The Movie Signature Puppe mit karierten Kleid" ist bereits für 74,99 Euro zu haben. Und für "Barbie The Movie Signature Ken mit weißem Trainingsanzug" werden austrainierte 49,99 Euro verlangt. Auch bei der pinken Corvette hat man mit 149,99 Euro durchaus Gas gegeben.
Das ist aber alles nix gegen das, was die Barbie-Mania für manchen an, sagen wir, Kollateralnutzen noch so hervorbringt. In den USA etwa bietet laut New York Postein Schönheitschirurg seine Kunst an, nach deren Anwendung seine Kunden Barbie und Ken gleichen sollen. Für 120.000 beziehungsweise 110.000 Dollar ist man dabei – "imagination, life is your creation". Gilt auch für die „Barbie Dreamhouse Challenge“, bei der Prominente des US-Fernsehsenders HGTV (House und Garden TV) gegeneinander antreten, um ein Haus in ein echtes Barbie-Traumhaus zu verwandeln. Yeah. Wo vorher viel weiß und Parkett war, ist danach eben viel pink.
Erfolg für Barbie-Film: Pink längst nicht nur im Kino
Dass es im Supermarkt Sachen wie Barbie-Zuckerwatte oder Wassereis gibt, muss man gar nicht mehr erwähnen. In der Lebensmittelzeitung kann man, sehr bodenständig, sogar von etwas lesen, was als "Barbie-Kartoffel" vermarktet werden soll. Letztlich handelt es sich um rosa Kartoffelpüree. Die Färbung soll auf natürliche Weise mit Roter Bete gewonnen werden. Kurzer Blick noch in die Kochshows der sozialen Medien? Pinker Hummus? Pinker Hefezopf? Pinke Pasta? Danke, aber nein danke. Schon satt.
All das gibt's und ist allerdings erst ein Anfang. Denn Mattel sieht den Film-Erfolg als Meilenstein: Es ist der überaus gelungene Versuch, ein Produkt der Firma ins Kino zu bringen. Konkurrenten wie Lego oder Hasbro etwa mit den Roboter-Lastwagen aus der "Transformers"-Reihe machen das schon längst. Bei Mattel sind mehr als ein Dutzend weiterer Filme in Arbeit – unter anderem mit Hot-Wheels-Autos. Vom Erfolg des "Barbie"-Films hofft Mattel jedenfalls noch jahrelang zu profitieren. (mit dpa)