Nach dem Aus für die Regionalfluggesellschaft Augsburg Airways besteht nun auch Klarheit für die Belegschaft. So haben sich Unternehmen und Mitarbeiter nach Angaben der Vereinigung Cockpit nach wochenlangen Verhandlungen auf einen Sozialplan geeinigt.
Für die rund 150 Piloten heißt das, sie erhalten eine Abfindung in Höhe von 1,4 Monatsgehältern (ohne Zulagen) pro Jahr Betriebszugehörigkeit. Man könne mit dem Ergebnis der anfangs sehr schwierigen Verhandlungen „zufrieden“ sein, sagt Engelbert Hofbeck, Vorstandsmitglied der Vereinigung Cockpit und selbst Pilot bei Augsburg Airways.
Lufthansa beendete die Kooperation
Augsburg Airways stellt seinen Flugbetrieb am 26. Oktober ein. Wie berichtet, hatte die Lufthansa im Zuge ihres Sparprogramms den Vertrag mit seinem Regionalpartner nicht mehr verlängert. Augsburg Airways war seit Mitte der 1990er für Deutschlands größte Airline geflogen - zunächst vom Flughafen Augsburg aus, ab 2002 dann von München.
Mit dem Ende der Kooperation verlor die Regionalfluggesellschaft nun seinen maßgeblichen Abnehmer. Ein neues Geschäftsmodell war offenbar nicht in Sicht. Im Frühjahr erhielten die rund 450 Beschäftigten der Augsburg Airways ihre Kündigungen.
Vor allem die Piloten trifft das überraschende Ende hart. Nach Angaben von Cockpit gibt es in Deutschland rund 1000 arbeitssuchende Piloten, denen kaum freie Stellen gegenüberstehen. „Wer seinen Job verliert, muss damit rechnen, bis zu drei Jahre arbeitslos zu sein“, sagt Hofbeck. Einen Ausweg bietet meist nur das Ausland.
Job-Chancen in der Türkei
Diesen Weg scheinen nun auch viele Piloten der Augsburg Airways einzuschlagen. Rund 90 Piloten stehen laut Cockpit in Verhandlungen mit den Turkish Airlines. Die aufstrebende Fluggesellschaft mit Sitz in Istanbul sucht für ihren Wachstumskurs dringend Piloten.
Die Zukunft der rund 300 Boden- und Kabinenmitarbeiter von Augsburg Airways scheint hingegen gesichert. Ein Großteil hat laut Hofbeck neue Anstellungen bei anderen Fluggesellschaften gefunden.