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Lilium meldet zum zweiten Mal Insolvenz an

Insolvenz

Elektroflugzeugbauer Lilium meldet zum zweiten Mal Insolvenz an

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    Einst hatte Lilium den Prototypen eines ersten flugfähigen „Flugtaxis“ vorgestellt, jetzt meldet das Unternehmen zum zweiten Mal Insolvenz an.
    Einst hatte Lilium den Prototypen eines ersten flugfähigen „Flugtaxis“ vorgestellt, jetzt meldet das Unternehmen zum zweiten Mal Insolvenz an. Foto: Daniel Karmann, dpa (Archivbild)

    Das Luftfahrt-Unternehmen Lilium meldet zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate Insolvenz an. Das teilte der Elektroflugzeugbauer am Freitag mit. Demnach ist die Rettung durch ein Investorenkonsortium, die im Dezember noch vermeldet worden war, gescheitert. Dieses hatte dem in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Start-up 200 Millionen Euro zugesagt.

    Die Finanzierungsoptionen hätten sich nicht materialisiert, erklärte das Unternehmen in einer Mitteilung. Lilium, das in Deutschland am Sonderflughafen Oberpfaffenhofen, unweit der bayerischen Landeshauptstadt München sitzt, war zwischenzeitlich an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistet worden, Investoren hatten das Start-up über die Jahre bereits mit insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro unterstützt.

    Lilium meldet zum zweiten Mal seit Oktober 2024 Insolvenz an

    Ende Oktober meldete das Unternehmen Insolvenz an. Über 1000 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Bereits damals konnte der laufende Betrieb nicht mehr finanziert werden. In buchstäblich letzter Sekunde hatte das Investorenkonsortium Mobile Uplift Corporation (MUC) dann am 24. Dezember einen Kaufvertrag für das Betriebsvermögen der beiden Lilium-Tochtergesellschaften Lilium GmbH und Lilium eAircraft unterzeichnet und 200 Millionen Euro frisches Geld angekündigt.

    In einer Pressemitteilung damals hieß es, dass Lilium erwarte, dass die Vereinbarung die Tochtergesellschaften in die Lage versetze, ausreichende Finanzmittel zu erhalten, um den Geschäftsbetrieb wieder aufnehmen zu können. Ein Abschluss der Transaktion war für Anfang Januar erwartet worden.

    Weitere Rettung laut Lilium unwahrscheinlich

    Als ein Hauptgeldgeber hatte der slowakische Unternehmer Marian Bocek zugesagt, doch dessen Beitrag kam dem Vernehmen nach nicht. Bocek wollte laut einer früheren Meldung der Bild 150 Millionen Euro beisteuern. Dass es nach der zweiten Insolvenz nun noch zu einer weiteren Rettung kommen könnte, ist laut Lilium unwahrscheinlich, auch wenn weiterhin Gespräche laufen. Der Betrieb wird deshalb nun eingestellt.

    Wie die Wirtschaftswoche bereits zuvor berichtet hatte, sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Liliums am Freitag schriftlich über das Insolvenzverfahren informiert worden seien. Trotz der Bemühungen hätten sich „aus den fortgeschrittenen Finanzierungsoptionen, die eure Gehaltszahlung und die Zukunft von Lilium sichern sollte, leider nichts ergeben“, soll es laut dem Bericht in einer E-Mail an die Belegschaft geheißen haben. Lilium führe weiterhin Gespräche mit möglichen Investoren und hoffe auf einen Fortbetrieb.

    Vollelektrischer Jet konnte bislang nicht realisiert werden

    Das ursprüngliche Ziel des Unternehmens war es laut eigenen Angaben, mit dem „Lilium Jet“, die Dekarbonisierung des Luftverkehrs zu beschleunigen. Es handelt sich dabei um einen vollelektrischen, senkrecht startenden und landenden Jet. Er sollte sowohl eine geringe Lärmbelastung gewährleisten als auch keinerlei Emissionen während des Betriebs verursachen. Bislang war es noch nicht gelungen, ein solches Fluggerät auf den Markt zu bringen. Das Unternehmen wurde 2015 gegründet. (mit dpa)

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