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Lehrstellenoffensive: Sie sind Beispiele, wie es nach der Ausbildung mit der Karriere steil nach oben geht

Lehrstellenoffensive

Sie sind Beispiele, wie es nach der Ausbildung mit der Karriere steil nach oben geht

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    Manuela Stone leitet das Legoland in Günzburg.
    Manuela Stone leitet das Legoland in Günzburg. Foto: Alexander Kaya

    Mit der Ausbildung fing es an, seitdem kletterten sie die Karriereleiter stetig nach oben. Manuela Stone startete als Hotelfachfrau in einem kleinen Betrieb und ist heute Geschäftsführerin beim Legoland in Günzburg. Max Kreutzer kam als Quereinsteiger in einen Familienbetrieb und ist nun Chef bei Landtechnik Singer in Ebenhofen. Für beide verlief der Werdegang - wie so oft - alles andere als geradlinig. Jungen Menschen, die noch am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn stehen, raten sie: Macht euch nicht verrückt!

    Die Bürotüren bei Singer Landtechnik im Allgäu stehen offen, die Atmosphäre ist locker, die Mitarbeiter duzen ihren Chef. „Bei uns soll sich auch der Lehrling im ersten Lehrjahr so wohlfühlen, dass er Sorgen und Themen einbringen kann“, sagt Geschäftsführer Kreutzer. Der 36-Jährige startete seine Karriere mit einer Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker. Nach dem Meisterabschluss in der gleichen Sparte sehnte sich der Allgäuer allerdings nach einer Veränderung und wechselte zu Singer Landtechnik in den Bereich Werkstatt und Service. Der damals noch familiengeführte Betrieb vertreibt landwirtschaftliche Maschinen vom Traktor bis zur Gülletechnik, stellt sie zum Testen aus und führt zusätzlich eine Werkstatt.

    Geschäftsführer Kreutzer empfiehlt Schulabsolventen Probearbeit oder Praktikum

    Mit dem Erwerb des Meistertitels hat man aus seiner Sicht alle Möglichkeiten für das spätere Berufsleben, sagt Kreutzer. „Wir brauchen in Deutschland die Schreiner, die Zimmerer, die Maurer, die Metzger, die Bäcker“, führt der Geschäftsführer aus. Jungen Menschen macht Kreutzer Mut, sich den Schritt in die Arbeitswelt zu trauen. „Mit einer Probearbeit oder einem Praktikum können Schulabsolventen oder Studienabrecher einfach mal ausprobieren, was ihnen gefällt“, rät der gelernte Kfz-Mechatroniker. In seinem Betrieb möchte der Allgäuer seinen Azubis zudem Werte für eine faire Gesellschaft vermitteln.

    Max Kreutzer ist Geschäftsführer bei Landtechnik Singer.
    Max Kreutzer ist Geschäftsführer bei Landtechnik Singer. Foto: Anna Faber

    Das Legoland in Günzburg an einem kalten Februarnachmittag. Der Park ist geschlossen, das Wasser um die Sehenswürdigkeiten im Miniland abgelassen, die Fahrgeschäfte stehen still. Trotzdem herrscht geschäftiges Treiben von der Lego City bis zum Abenteuerland. Ein Team von Bauarbeitern verlegt im Nieselregen neue Leitungen, die Gärtnerin beäugt eine Bambushecke, Arbeiter steuern Golfcars durch die Parklandschaft. „Wir stecken gerade in einer heißen Phase“, erklärt Geschäftsführerin Manuela Stone. Im April öffnet der Park zur Sommersaison, bis dahin müssen Baustellen und Wartungsarbeiten abgeschlossen sein.

    Von Hotelfachfrau zu Legoland-Chefin: Manuela Stone macht jungen Menschen Mut

    Die 53-Jährige leitet den Freizeitpark seit 2020. Wenn es in den Hochphasen vor Besuchern brummt, übernimmt sie die Verantwortung für bis zu 1800 Mitarbeitende. Eine Herausforderung sei auch, den steigenden Anforderungen der Gäste gerecht zu werden. „Mir hilft, dass ich ein unglaubliches Team um mich herum habe, dem ich ein großes Vertrauen entgegenbringe“, sagt Stone. Zudem sei sie als Familienmensch eine „geerdete Person“.

    Ursprünglich wollte Manuela Stone mal Fräserin werden. Von der Berufsberatung wurde sie dann jedoch auf den Beruf als Hotelfachfrau aufmerksam und startete ihre Ausbildung in einem kleinen Hotelleriebetrieb in ihrem Heimatort Weißenhorn. Anschließend zog es sie aus der schwäbischen Provinz auf die Insel Norderney, wo sie für fünf Jahre in zwei Hotels arbeitete, unter anderem in der Leitung des Restaurants. „Ich wollte mal raus aus dem Dorf und was anderes sehen“, erzählt die Legoland-Chefin.

    2002 startete Stone ihre Karriere beim Legoland, wenige Monate vor der Eröffnung des Parks., und übernahm eine Führungsposition im Gastronomiebereich. 2015 wurde sie kurzfristig Interims-Geschäftsführerin beim Legoland in Windsor, England. Mit größerer Verantwortung entschied sich die 53-Jährige dann, noch ein Studium zu absolvieren. So schloss sie berufsbegleitend einen Bachelor in Marketing ab. Heute, zurück in Deutschland, unterstützt sie als Mentorin im Frauennetzwerk Foodservice junge Frauen, um sich in einer männerdominierten Arbeitswelt zu behaupten.

    Im Rückblick auf ihre Ausbildungszeit wäre die Schwäbin gerne entspannter gewesen. „Ich würde meinem damaligen Ich gerne sagen: Mach dich nicht so verrückt, lernen hört nicht auf“, sagt Stone. Jungen Menschen am Beginn ihrer Karriere rät die Geschäftsführerin, einfach mal zu machen und sich auf die Ausbildung einzulassen: „Bleibt dran und gebt nicht auf!“

    Tipp: Wer eine Lehrstelle sucht, kann hier eine kostenlose Anzeige aufgeben: www.leo-verbindet.de. Freie Stellen findet Ihr über die LEO am 22. März.

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