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Lehrstellenoffensive
25.04.2022

Pflege ist mehr als Waschen, Essen anreichen und Händchenhalten

Felix Honsak (links) macht eine Ausbildung zum Pfleger.
Foto: Andreas Lode

Felix Honsak absolviert in Dinkelscherben die Ausbildung zum Pflegefachmann. Eine anspruchsvolle Arbeit, bei der junge Menschen nach und nach mehr Verantwortung übernehmen können.

Felix Honsak hat einen Beruf, der besonders während der Corona-Pandemie große Aufmerksamkeit bekommen hat: Er ist Auszubildender zum Pflegefachmann im Seniorenheim der Hospitalstiftung Dinkelscherben, dort leben derzeit 79 Menschen. Honsak lernt, wie er sich um Frauen und Männer kümmert, die nicht mehr alleine leben können oder wollen.

Der Tag des Auszubildenden beginnt so wie der der anderen Angestellten im Stationszimmer, wo die Tagschicht von der Nachtschicht erfährt, was in den vergangenen Stunden los war und was es Neues gibt. Die Azubis im ersten Lehrjahr arbeiten immer von 6 Uhr bis 14.30 Uhr. Die Auszubildenden haben immer eine feste Gruppe von Bewohnerinnen und Bewohnern, mit denen sie arbeiten. Honsak ist der Elisabeth-Gruppe zugeteilt, zu der auch Erwin Hack gehört. Unterwegs zu dessen Zimmer kommt Honsak am Essbereich vorbei, dort hilft eine Kollegin einer älteren Frau, sich aufzurichten - sie muss in einen anderen Stuhl wechseln. Der 21-Jährige sieht: Der Stuhl steht nicht optimal, die Kollegin muss die ältere Frau aber nach hinten absichern und kommt schlecht dran. Der Auszubildende greift sich schnell den Stuhl, stellt ihn passend hin und geht weiter. Mit offenen Augen geht er helfend durch die Einrichtung.

Die Azubis lernen peu a peu dazu

Bei Herrn Hack angekommen, hört man zuallererst das Radio, er ist schon fertig mit der Morgentoilette und dem Frühstück und im Haus unterwegs. Vor dem Zimmer steht ein Wagen, der eigens für die Auszubildenden da ist. Dort ist nämlich alles drin, was sie für die Versorgung der Menschen brauchen, angefangen bei Handtüchern. Bei ihrer Arbeit sind sie natürlich nicht alleine: Je nach Ausbildungsstand ist zumindest immer eine ausgelernte Kraft mit dabei.

Praxisanleiterin Gabriele Schuster erklärt, dass die jungen Männer und Frauen nur das selbst ausführen, was sie in der Schule schon gelernt haben. Bei der Grundpflege können die ganz neuen Azubis beispielsweise unterstützen, behandlungspflegerische Dinge, also ärztlich verordnete Maßnahmen, dürfen sie noch nicht erledigen. Honsaks Ausbildung wird auch generalistische Ausbildung genannt, die Ausbildungen zum Krankenpfleger, zum Kinderkrankenpfleger oder zum Altenpfleger sind darin miteinander verbunden. Die Azubis lernen in der neu formierten Ausbildung verschiedene Tätigkeitsbereiche kennen und können sich aussuchen, was sie schwerpunktmäßig machen wollen.

Die Pflege muss sich auch mit Krankheitsbildern auskennen

Zu den Aufgaben eines Pflegers gehören nicht nur essenzielle Dinge wie ankleiden, Essen anreichen oder waschen: Die angehenden Pflegerinnen und Pfleger lernen, Krankheitsbilder zu analysieren, Krankheiten zu erkennen und einen Pflegeprozess zu planen. Eine ganze Menge, weil man dabei immer die Zusammenhänge im Blick behalten muss.

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Dazu kommen Sachen wie der eigene Gesundheitsschutz und rechtliche Vorgaben, sagt die Praxisanleiterin. Das alles zu lernen ist für Felix aber kein Problem. Klar, es gebe immer Phasen, in denen es leichter oder schwerer sei – aber gut zu schaffen, weil immer jemand da sei, den man fragen könne. In Dinkelscherben gibt es drei Praxisanleiterinnen, Schuster ist extra für diese Aufgabe freigestellt und kann sich der Ausbildung junger Menschen widmen.

Wie ein junger Mann zur Pflege gekommen ist

Eine Ausbildung oder doch lieber studieren? Nach dem Abitur war sich der Dinkelscherbener gar nicht sicher, was er machen sollte. Dass er gerne mit Menschen arbeitet, gerne hilft, wusste er aber schon, sagt Honsack. Pflege ist natürlich körperliche Arbeit, davor hatte er aber keine Scheu. "Ich habe schon viel Ferienarbeit gemacht, auf dem Bau, wo ich 10 Stunden stehen musste", sagt er und lacht. Auf die Ausbildung ist er über eine Anzeige in der Zeitung gekommen - vorher hatte er die Pflege gar nicht auf dem Schirm und ist froh, sich für den Bereich entschieden zu haben.

Die Pflege hat nicht unbedingt den besten Ruf – das versteht Honsak nicht: Er verdiene im ersten Jahr viel mehr als sein Bruder, der ein Handwerk gelernt hat. Außerdem ist für ihn das Gehalt gar nicht entscheidend. "Mir geht es um die Personen an sich", sagt der 20-Jährige, er möchte für die Frauen und Männer, die er betreut, ein gutes Leben schaffen. Sein Lieblingsbereich? "Ich selbst finde für mich den Umgang mit Dementen ganz spannend." In die Menschen müsse man sich viel hineindenken.

Das negative Image der Pflege ist unbegründet

Felix Honsak meint, dass die Pflege zu Unrecht mit Nachwuchssorgen kämpft: "Die Leute sollen sich trauen, den Beruf zu ergreifen." Interessierte sollen den Mut haben, in die Pflege zu gehen, sagt Honsak. Schließlich sei er sich auch erst nicht sicher gewesen und spricht jetzt voller Begeisterung von seiner Arbeit. Aber wenn er mit jemandem von außerhalb darüber spricht, dann merkt er, dass Pflege nicht besonders angesehen ist. "Vorher dachte ich auch: Das kann ja jeder", sagt Felix. Aber mit Beginn der Ausbildung habe er dann gemerkt, wie komplex das Thema Pflege eigentlich ist und man dafür wirklich lernen muss und es eben nicht nur darum geht, jemandem Essen zu geben oder Menschen zu waschen.

Davon sind viele junge Frauen und Männer überrascht, sagt Schuster. Pflege sei auch, zu erkennen, was die Patientinnen und Patienten für Probleme haben. Zudem seien sich viele nicht über die Entwicklungsmöglichkeiten im Klaren, das wäre, eventuell irgendwann eine Wohngruppe zu leiten, sich in eine Richtung zu spezialisieren oder anderen jungen Menschen den Beruf beizubringen.

Pflege bedeutet auch zwischenmenschliche Erlebnisse

Der zwischenmenschliche Umgang ist Honsak bei der Arbeit besonders wichtig, schließlich ist er dort meistens mit Älteren zusammen, auf die er anders eingehen muss wie auf Gleichaltrige. Der 20-Jährige achtet auf einen guten Umgang mit den Frauen und Männern und versucht, sich in sie hineinzuversetzen.

Bei Herrn Hack füllt er eine blaue Schüssel mit warmem Wasser, ein paar Minuten muss der Rollstuhlfahrer seine Hände einweichen lassen, dann kann Honsak das Maniküre-Programm starten, während im Hintergrund das Radio spielt und die Sonne auf den Balkon scheint. Am Ende seines Arbeitstags hat es der Dinkelscherbener nicht weit, er geht zehn Minuten zu Fuß und ist daheim. Und weil er so früh anfängt, hat er nachmittags noch Zeit, etwas zu unternehmen.


Der Pflegeberuf

Weiterbildungsmöglichkeiten: Ausgebildete Pflegefachkräfte können in verschiedene Bereiche gehen, neben Weiterbildungen in der Pflege können sie etwa einen Sozialwirt machen oder Auszubildende unterrichten.

Schulabschluss: Mindestens die Mittlere Reife, Jugendliche von der Mittelschule müssen zuvor eine Ausbildung absolviert haben. Für Jugendliche unter 18 Jahren gelten besondere Jugendschutz-Regeln.

Verdienst: Pflegefachkräfte verdienen nach Caritas-Tarifvertrag im ersten Ausbildungsjahr 1165,69 Euro, im zweiten Lehrjahr 1227,07 Euro und 1328,38 im dritten Jahr.

Erforderliche Fähigkeiten: Die Fachkräfte müssen empathisch sein und selbstständig arbeiten können, sie sollten entscheidungsfreudig sein und die Flexibilität haben, auf verschiedene Situationen zu reagieren. Gleichermaßen sind Zuverlässigkeit und die Fähigkeit zur Selbstreflexion wichtig. Zudem ist Pflege Teamarbeit. Wünschenswert ist auch handwerkliches Geschick - das kann aber in der Ausbildung gelernt werden. Da Dokumentationen gemacht werden müssen, sollten Auszubildende kognitiv und sprachlich dazu in der Lage sein. Wichtig zudem, dass die Auszubildenden gut mit anderen Menschen kommunizieren können und kreativ sind.

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