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Lehrstellenoffensive: Als Mechatronikerin einen Beitrag in der Energiewende leisten

Lehrstellenoffensive

Als Mechatronikerin einen Beitrag in der Energiewende leisten

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    Luka Kokalovic und Josefin Schmid machen bei der Firma H-Tec in Augsburg eine Ausbildung zur Mechatronikerin und zum Mechatroniker.
    Luka Kokalovic und Josefin Schmid machen bei der Firma H-Tec in Augsburg eine Ausbildung zur Mechatronikerin und zum Mechatroniker. Foto: Ulrich Wagner

    Deutschland kann auf erneuerbare und grüne Energien nicht verzichten. Das wird in der Klimakrise deutlich und wurde spätestens mit Ausbruch des Krieges gegen die Ukraine und den damit einhergehenden Problemen bei der Lieferung von Gas und Öl zur Gewissheit. Das Unternehmen H-Tec Systems in Augsburg erstellt Anlagen zur Produktion von grünen Wasserstoff aus erneuerbaren Energien. 

    Josefin Schmid, 19, und Luka Kokalovic, 17, sind im ersten von dreieinhalb Ausbildungsjahren. Sie haben im September vergangenen Jahres ihre Lehre begonnen und sind die ersten Azubis, die das Unternehmen selbst ausbildet. Sie lernen als Mechatronikerin und Mechatroniker verschiedenste Bereiche von Elektronik und Mechanik kennen, arbeiten in der Blechverarbeitung und mit unterschiedlichen Maschinen. Die ersten eineinhalb Jahre erarbeiten sie sich die Grundlagen des Berufs im MAN-Ausbildungszentrum, dem Mutterkonzern von H-Tec Systems. Danach geht es ab in die große Produktionshalle. Dort schrauben sie in großen Baucontainern an Rohren und Pumpen, die im Ganzen mal einen Elektrolyseur ergeben.

    Mechatroniker und Mechatronikerinnen arbeiten handwerklich, aber auch mit Technik

    Ein Elektrolyseur ist eine Vorrichtung, die überschüssigen Strom von Solar- oder Windanlagen dazu nutzt, Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff aufzuspalten. Der entstandene Wasserstoff kann so länger gespeichert werden. Das Verfahren ist ein Ansatz, um das leidige Problem der Solar- und Windanlagen zu lösen. Dieser grüne Strom lässt sich bislang kaum speichern. Das Unternehmen spezialisiert sich auf PEM Elektrolyseure.

    Das Interesse an grüner Energie sei in der Belegschaft groß, verrät Personalreferentin Larissa Schultze. Für viele Mitarbeitende sei es eine Sache der Überzeugung und Einstellung. Darum hat sich auch Josefin Schmid für die Ausbildung entschieden: "Das Thema Wasserstoff ist einfach interessant." Sie kam schon früh durch ihre Familie mit handwerklichen Berufen in Berührung, nach dem Abitur arbeitete sie ein halbes Jahr quasi als Mechatronikerin in einem kleineren Betrieb. Dieser konnte ihr aber keine Ausbildung anbieten. Darum entschied sie sich für H-Tec Systems. "Hier herrschen ein gutes Arbeitsklima und flache Hierarchien, das hat man schon im Vorstellungsgespräch gemerkt", sagt Schmid. 

    Luka Kokalovic hat während der Realschulzeit mehrere Praktika gemacht, um einen Einblick in verschiedene Berufe zu bekommen. Mechatronik hat ihm dann am besten gefallen. "Ich kann handwerklich arbeiten, aber auch mit Technik", diese Abwechslung sei ihm wichtig. Programmieren gehört ebenfalls zu ihren Ausbildungsinhalten. Nach der Ausbildung will der 17-Jährige erst einmal Berufserfahrung sammeln und sich dann zum Meister ausbilden lassen – Josefin Schmid verfolgt denselben Plan. Am meisten interessiert die beiden der Bereich Elektrotechnik – also Anlagen und Steuerungen aufbauen und verschiedene Systeme miteinander verknüpfen.

    In der Mechatronik sind vor allem Naturwissenschaften gefragt

    Die Karrieremöglichkeiten in der Branche sind vielfältig. Im Anschluss an die Lehre ist eine Weiterbildung zur geprüften Industriemeisterin in den Bereichen Mechatronik, Elektrotechnik und Metall oder auch zum geprüften technischen Betriebswirt möglich. In der Ausbildung verdienen Azubis nach Angaben der IHK im ersten Lehrjahr durchschnittlich 969 Euro brutto, im zweiten 1043 Euro, im dritten 1129 Euro und im letzten Ausbildungsjahr 1203 Euro. Das Einstiegsgehalt nach der Ausbildung liegt im Schnitt zwischen 2000 und 3000 Euro brutto monatlich. 

    Wie werde ich Mechatroniker/Mechatronikerin?

    Mechatronikerinnen und Mechatroniker arbeiten mit Maschinen und Elektronik und programmieren Systeme.

    Die Ausbildung geht dreieinhalb Jahre. 

    Wichtig ist, dass Auszubildende ein Interesse an Naturwissenschaften, wie Physik, Mathematik und Informatik haben. Ein bestimmter Schulabschluss ist nicht vorgeschrieben.

    Im ersten Lehrjahr verdienen Auszubildende etwa 970 Euro brutto im Monat. Im zweiten Jahr sind es 1043 Euro, im dritten 1129 Euro und im letzten Ausbildungsjahr 1203 Euro. Das Einstiegsgehalt nach der Ausbildung liegt im Schnitt zwischen 2000 und 3000 Euro brutto monatlich.

    Laut Ronny Riepold, der den praktischen Teil der Ausbildung betreut, braucht es für den Job vor allem Interesse, Lernbereitschaft und Ehrgeiz. "Wischiwaschi geht das nicht", sagt er und lacht. Blickt man auf die Schulfächer, sollten Bewerberinnen und Bewerber Interesse an Naturwissenschaften, also Mathematik, Physik und Informatik, mitbringen. Ein bestimmter Schulabschluss ist aber nicht vorgeschrieben. "Auf die Noten schauen wir aber erst einmal nicht so sehr. Es muss im Ganzen passen", sagt Schultze. Drei Ausbildungsstellen und eine Stelle für ein Duales Studium bietet H-Tec Systems im Bereich Mechatronik an. Schulpraktika sind aktuell nicht möglich, Plätze für Werkstudentinnen und -studenten bieten sie aber an.

    Tipp: Im Rahmen unserer Lehrstellenoffensive könnt ihr bis Mitte März selbst ein Inserat aufgeben, für welchen Beruf ihr eine Lehrstelle sucht. Dann gehen die Betriebe sogar auf euch zu! Seit dem 25. Februar 2023 werden interessante Berufe rund um das Klima, Energie und Nachhaltigkeit vorgestellt. Freie Stellen findet ihr über die LEO am 25. März 2023.

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