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Sommer: Ist Eis zu teuer? – Eisdielen-Verband rechtfertigt gestiegene Preise

Sommer

Ist Eis zu teuer? – Eisdielen-Verband rechtfertigt gestiegene Preise

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    Höhere Miet- und Energiekosten sind laut Eisdielen-Verband Gründe für höhere Kugelpreise.
    Höhere Miet- und Energiekosten sind laut Eisdielen-Verband Gründe für höhere Kugelpreise. Foto: Bernd von Jutrczenka, dpa (Symbolbild)

    Wer in diesem Sommer eine süße Abkühlung an einer Eisdiele sucht, muss tief in die Tasche greifen. Mehr als zwei Euro kostet eine Kugel Eis laut dem Online-Portal coupons.de durchschnittlich in München – 20 Cent mehr als noch 2022. Die bayerische Landeshauptstadt führt damit das Ranking an.

    Dass die hohen Preise bei Eisliebhabern für Unmut sorgen, ist keine Überraschung. Doch der Dachverband der italienischen Eisdielen in Deutschland Uniteis hält die Kritik für ungerechtfertigt. In anderen europäischen Ländern koste eine Kugel teils "das Doppelte oder Dreifache", sagte Annalisa Carnio, Generalsekretärin des Verbandes, der Neuen Osnabrücker Zeitung. Auf der Webseite von Uniteis heißt es sogar: "In Deutschland bezahlt man für eine Eiskugel am wenigsten in ganz Europa." Die Preisdebatte in Deutschland werde "zu emotional geführt und rückt die Eiscafés zu Unrecht in ein schlechtes Licht", meint Carnio.

    Kugelpreis gestiegen: Weshalb wird Eis immer teurer?

    Grund für die gestiegenen Kugelpreise seien höhere Miet- und Energiekosten. Zudem mache sich der Personalmangel in der Branche bemerkbar. Es werde deshalb verstärkt auf Eis zum Mitnehmen in Waffel oder Becher gesetzt statt auf Bedienung am Tisch.

    Laut Carnio sei der Betrieb anders "kaum noch wirtschaftlich darstellbar". Positive Folgen für das Eisgeschäft habe indes die Klimakrise mit der zunehmenden Erderhitzung. "Der Klimawandel hat auch Auswirkungen auf die Eis-Saison, weil die Sommer insgesamt heißer und länger werden und das Verlangen nach Abkühlung steigt", so Carnio.

    So ergibt sich der Kugelpreis in Eisdielen

    "Der Preis für eine Kugel Eis ist keine willkürliche Entscheidung, die jeder Inhaber einer Eisdiele urplötzlich trifft", schreibt Uniteis auf seiner Webseite. Der Verband vertritt die Interessen von rund 1000 Mitgliedern, die deutschlandweit nach Verbandsangaben 2200 Eisdielen betreiben.

    Der Preis errechne sich aus den Betriebskosten, die zu Beginn der Saison kalkuliert werden. Eine Kugel in einer Eisdiele mit großer Terrasse und viel Personal im Zentrum von München koste demnach mehr als eine Kugel in einer Eisdiele auf dem Land. Auch Grundkosten wie Miete, Personal, Versicherungen und Strom würden den Preis stark beeinflussen. (mit dpa)

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