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Lebenshaltungskosten: Warum die Lebenshaltungskosten in Bayern so unterschiedlich hoch sind

Lebenshaltungskosten

Warum die Lebenshaltungskosten in Bayern so unterschiedlich hoch sind

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    Blick auf die bayerische Landeshauptstadt: In München lebt es sich gut ein Drittel teurer als im Vogtlandkreis.
    Blick auf die bayerische Landeshauptstadt: In München lebt es sich gut ein Drittel teurer als im Vogtlandkreis. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Die Unterschiede bei den Lebenshaltungskosten sind in Bayern so groß wie in keinem anderen Bundesland. Wie aus einer neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervorgeht, ist dabei die Landeshauptstadt München sogar die mit Abstand teuerste Gegend der Bundesrepublik. Wunsiedel dagegen liegt auf Rang sechs der billigsten deutschen Landkreise. Die Diskrepanz zwischen den beiden ist erheblich. In der wirtschaftlich brummenden Landeshauptstadt lebt es sich um fast 38 Prozent teurer als im Oberfränkischen. In Schwaben liegen neun von 14 Landkreisen und Städten über dem Bundesdurchschnitt. Augsburg ist hier das kostspieligste Pflaster. Der mit Abstand größte Preistreiber ist dabei das Wohnen.

    Florian von Brunn, Vorsitzender der SPD-Fraktion im bayerischen Landtag, kritisiert deshalb im Gespräch mit unserer Redaktion die Staatsregierung: „Wir müssen viel mehr bezahlbaren Wohnraum bauen, das hat die

    Wirtschaftsexperte fordert weniger Bürokratie und weniger Bauvorschriften

    Wie Abhilfe schaffen? Christoph Schröder, Kaufkraft-Experte beim IW, erklärt: "Die Politik kann helfen, indem sie Wohnen erschwinglicher macht, beispielsweise durch Freibeträge bei der Grunderwerbsteuer, Ausweisung von neuem Bauland, weniger Bürokratie und einfachere Bauvorschriften." Durch eine bessere Infrastruktur im weiter entfernten Umland der Großstädte könne dort das Leben attraktiver und damit auch Nachfrage aus den Großstädten umgeleitet werden. Von Brunn fordert von der Staatsregierung, in den schwächeren Regionen mehr Wirtschaftsförderung zu betreiben. Er sieht eine große Chance für den ländlichen Raum zum Beispiel im Ausbau von Windkraft und Photovoltaik. Die SPD möchte, dass die Kommunen an den damit erwirtschafteten Erträgen beteiligt werden und so mehr für die Bürger und Unternehmen tun können. 

    Rechnet man den Preistreiber Wohnen heraus, bleiben München und Wunsiedel innerhalb Bayerns zwar immer noch die Extremwerte, die Landeshauptstadt ist dann aber nur noch 2,9 Prozent teurer als der Landkreis. Bei vielen anderen Kosten und Preisen – etwa beim Einkauf im Discounter oder im Internet – gibt es nur kleine oder gar keine Unterschiede.

    CSU-Fraktionsvorsitzender Holetschek: München in der Pflicht, mehr zu tun

    Der neue Vorsitzende der CSU-Landtagsfraktion Klaus Holetschek sieht deshalb beim Thema Wohnen im Ballungsraum München – wo Wohnraum zugegebenermaßen knapper und teurer sei – "eindeutig die Stadt in der Pflicht, mehr zu tun". Ein Versäumnis der Staatsregierung sieht er nicht. Holetschek sagte unserer Redaktion: "Ohne den Faktor Wohnen gibt es kaum Ungleichheiten. Bayern ist überall lebenswert. Bei den Kennzahlen Arbeitslosenquote, wirtschaftliche Entwicklung und Versorgung ist Bayern an der Spitze. Die (mit dpa)

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