Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat den Vorschlag eines sogenannten Tierwohlcents scharf kritisiert. Auf Nachfrage unserer Redaktion bezeichnete die CSU-Politikerin die von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) ins Spiel gebrachte Fleischabgabe als „Bürokratiemonster“. Es fehle ein Vorschlag, wie das Geld sicher bei den Bäuerinnen und Bauern ankommen würde. Zudem dürfe man angesichts stark gestiegener Lebensmittelpreise „nicht noch eine Fleischsteuer draufschlagen“, so Kaniber.
Kaniber: Tierwohlcent ist möglicherweise ein „ideologischer Kampf gegen Fleisch und Wurst“
Sie unterstellte Özdemir, mit der Abgabe eine Lenkung von Verbraucherinnen und Verbrauchern zu verfolgen: „Es steht der Verdacht im Raum, dass mit einer Fleischsteuer eher der ideologische Kampf des grünen Bundeslandwirtschaftsministers gegen Fleisch und Wurst geführt werden soll, als dass es um ein gerechtes System ginge.“
Das Konzept für eine neue Fleischsteuer, mit der der artgerechte Umbau der Tierhaltung finanziert werden soll, war am Mittwoch bekannt geworden. Zur Höhe eines möglichen Tierwohlcents macht das Papier aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium keine konkreten Angaben. Im Gespräch ist derzeit ein Preisaufschlag von 40 Cent pro Kilogramm Fleisch oder Wurst.