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Krypto-Boom in den USA: Was die Branche von Donald Trump erwartet

Bitcoin

Boom oder Blase: Wo ist die Grenze für Bitcoin & Co?

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    Seit dem Wahlsieg Donald Trumps hat der Bitcoin gewaltig an Wert gewonnen.
    Seit dem Wahlsieg Donald Trumps hat der Bitcoin gewaltig an Wert gewonnen. Foto: Fernando Gutierrez-Juarez, dpa

    Mit dem neuen Jahr rückt auch die Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump näher. Die Erwartungen an den Republikaner spiegeln sich an den Finanzmärkten wider. Besonders auffällig ist die Entwicklung bei den sogenannten Kryptowährungen: Vor der US-Wahl am 5. November notierte etwa der Bitcoin noch bei rund 70.000 Dollar. In dieser Woche hat er mit einem Wert von 106.000 US-Dollar eine neue Höchstmarke erreicht. Was dahintersteckt - und wie es nun weitergeht:

    Was sind Bitcoins?

    Der Bitcoin zählt zu den sogenannten Kryptowährungen. Sie stehen für elektronische Bezahlsysteme, die ganz ohne Beteiligung von Banken und Staaten auskommen sollen. Ein Grundprinzip dieser virtuellen Währungen ist, so erklärt es die Verbraucherzentrale Bayern, ihre begrenzte Geldmenge, die mit Computernetzwerken in mathematischen Verfahren abgebildet und abgesichert wird. Es ist sehr umstritten, ob Begriffe wie Währung oder Geld für Bitcoin und Co zutreffend sind, da der Wert des Digitalgelds von keiner staatlichen Zentralbank abgesichert wird.

    Der Bitcoin war die erste Kryptowährung. Ein Konzeptpapier dafür wurde 2008 unter dem Pseudonym „Satoshi Nakamoto“ veröffentlicht. Wer hinter diesem Namen steckt, ist bis heute unklar. Heute gibt es eine große Vielfalt unterschiedlicher Kryptowährungen. Die Branche steht in der Kritik, weil aufgrund der Anonymität Zahlungsströme verschleiert werden können und die Netzwerke im Ruf stehen, zur Geldwäsche und Terrorfinanzierung genutzt zu werden.

    Was steckt hinter der jüngsten Kurs-Rallye von Bitcoin & Co?

    Gestartet ist der Bitcoin 2009 mit einem Wert von 0,08 Dollar-Cent. Sören Hettler, Analyst der DZ Bank, warnt davor, einen weiteren Kursanstieg als gegeben vorauszusetzen: „Die Vergangenheit der Kryptowährung ist zwar geprägt von einer langfristigen Aufwärtsbewegung, dabei wurden allerdings mehrere Kurseinbrüche von über 70 Prozent durchlebt. Mit einer hohen Volatilität ist weiterhin zu rechnen.“

    Das jüngste Kursfeuerwerk schreibt er Trumps Ankündigungen zu, die Krypto-Regulierung in den USA deutlich zu lockern. Die Hoffnung auf weitere Kursgewinne habe auch Trumps Erklärung genährt, Paul Atkins zum Chef der Börsenaufsicht zu machen. Er gilt als Krypto-Freund. Doch die Pläne reichen weiter: „Es wird darüber spekuliert, die künftige US-Regierung könnte eine umfangreiche strategische Bitcoin-Reserve etablieren. In den Augen einiger Beobachter könnte die Kryptowährung damit perspektivisch auf eine Schwelle mit Gold und Rohöl gehievt werden“, erklärt Hettler.

    Was plant Donald Trump konkret?

    Bereits zu Beginn dieses Jahres hat die US-Wertpapieraufsicht SEC als Reaktion auf ein Gerichtsurteil den Weg dafür freigemacht, dass Bitcoins indirekt auch an der Börse gehandelt werden können. Über sogenannte Bitcoin-Spot-ETFs können in den USA auch Privatanleger in die Digitalwährung investieren. Innerhalb kurzer Zeit ist bereits viel Geld, vor allem von institutionellen Anlegern, in diese Fonds geflossen.

    Unter Trump könnten weitere Fonds auf andere Digitalwährungen zugelassen werden. Das könnte die Kurse weiter treiben, erklärt Marcel Heinrichsmeier, Bitcoin-Spezialist bei der DZ Bank „In diesem Fall wäre davon auszugehen, dass das Thema ,Krypto´ auch in Europa wieder stärker in den Fokus der Investoren rückt, was einen möglichen Kursanstieg weiter befeuern könnte.“ Heinrichsmeier warnt aber auch: Rückschläge seien nicht auszuschließen, denn es sei bereits viel Zuversicht im Markt eingepreist.

    Wie kann man in Deutschland in Kryptowährungen investieren?

    Die deutsche Bankenaufsicht Bafin warnt ausdrücklich vor den Risiken der Kryptowerte. „Wenn Sie in Coins oder Token investieren, gehen Sie sehr hohe Risiken ein und verlieren möglicherweise Ihr gesamtes eingesetztes Geld“, heißt es von der Behörde. Einlagensicherungssysteme oder Anlegerentschädigungssysteme wie bei Banken gibt es für Kryptowerte nicht. Wenn eine Handelsplattform schließt, ist das eingesetzte Geld wohl weg. Bafin und Verbraucherzentralen warnen zudem regelmäßig vor betrügerischen Handelsplattformen.

    Dazu kommen auch technische Hürden: Bitcoins können auf Handelsplattformen im Internet gekauft werden. Dafür braucht man eine elektronische Brieftasche, ein sogenanntes „Wallet“. Wallets gibt es in zwei Formen: als externe Datenspeicher wie etwa USB-Sticks, die nur zur Übertragung an einen internetfähigen PC angeschlossen werden. Oder als an das Internet angeschlossene Geräte, auf die man sich über eine Plattform einwählen kann. Bei jedem Kauf oder Verkauf von Bitcoins braucht man einen virtuellen Schlüssel, mit dem man an die Wallet gelangt. Geht dieser Schlüssel verloren, sind auch die Bitcoins dauerhaft gesperrt.

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