Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

Kriminalität: Warburg Bank mit weiteren Steuernachforderungen konfrontiert

Kriminalität

Warburg Bank mit weiteren Steuernachforderungen konfrontiert

    • |
    Blick auf den Eingang der Warburg-Bank: Die  Hamburger Privatbank sieht sich mit weiteren Steuernachforderungen in Millionenhöhe konfrontiert.
    Blick auf den Eingang der Warburg-Bank: Die Hamburger Privatbank sieht sich mit weiteren Steuernachforderungen in Millionenhöhe konfrontiert. Foto: Daniel Bockwoldt, dpa

    Die in den Cum-Ex-Skandal verwickelte Hamburger Warburg Bank ist mit weiteren Steuernachforderungen in Höhe von fast 100 Millionen Euro konfrontiert. Diesmal geht es jedoch nicht um Cum-Ex-, sondern um sogenannte Cum-Cum-Geschäfte. Dabei wurden von ausländischen Anlegern gehaltene Aktien kurz vor dem Dividendenstichtag an inländische Anteilseigner übertragen, etwa Banken. Diese konnten sich dann die Kapitalertragssteuer anrechnen beziehungsweise erstatten lassen. Danach wurden die Aktien samt Dividende zurückgereicht. Experten gehen davon aus, dass der Steuerschaden durch diese Geschäfte noch höher ist als bei den Cum-Ex-Deals, die mit zehn Milliarden Euro taxiert werden.

    Die Warburg Bank bestätigte einen "Spiegel"-Bericht, wonach der Hamburger Fiskus von der Privatbank 98,6 Millionen Euro fordert. "Es ist (...) korrekt, dass es diese Steuernachforderung gibt, siehe auch unseren Jahresabschluss 2021 im Bundesanzeiger", sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Gegen den Nachforderungsbescheid für die Jahre 2011 bis 2014 sei jedoch Einspruch eingelegt und der Bescheid damit außer Vollzug gesetzt.

    "Wir gehen derzeit nicht von weiteren signifikanten Belastungen für die Warburg Bank im Zusammenhang mit sogenannten Cum/Cum-Transaktionen aus", sagte die Sprecherin. Die Warburg Bank und die Warburg Invest hätten keine steuerlichen Vorteile durch die Geschäfte gehabt. Die Bank habe nur als Verwahrstelle gedient. "Die steuerlichen Vorteile kamen vielmehr den Inhabern der Aktien bzw. Anlegern der Sondervermögen zugute", betonte die Sprecherin.

    Bundesweit mehr als 170 Cum-Cum-Fälle

    Die Hamburger Finanzbehörde wollte sich nicht zum konkreten Fall äußern und verwies auf das Steuergeheimnis. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) sagte aber der dpa: "Wir verfolgen Cum-Cum-Gestaltungen konsequent und fordern zurück, sobald wir rechtlich die Chance dazu haben." Nach dpa vorliegenden Zahlen bearbeiten die Finanzbehörden der Länder bundesweit derzeit mehr als 170 Cum-Cum-Fälle mit einem Steuerschaden von mehr als fünf Milliarden Euro. Bislang zurückverlangt worden seien davon etwa 275 Millionen Euro.

    Dressel betonte: "Die Tatsache, dass wir bei der Rückforderungsquote im Ländervergleich auf Platz 2 liegen, zeigt, dass Hamburg hier kein Vollzugsdefizit hat." Genau das wurde den

    Ein Untersuchungsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft versucht seit mehr als zweieinhalb Jahren, den Anschuldigungen auf den Grund zu gehen. Scholz weist jegliche Einflussnahme zurück. In Berlin streiten sich Union und SPD um einen weiteren

    (dpa)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden