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Krieg in der Ukraine: Bayern gibt mehr für russisches Öl und Gas aus als jedes andere Bundesland

Krieg in der Ukraine

Bayern gibt mehr für russisches Öl und Gas aus als jedes andere Bundesland

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    Der Freistaat importiert viel russisches Gas und Öl.
    Der Freistaat importiert viel russisches Gas und Öl. Foto: Jens Büttner, dpa (Symbolbild)

    Noch immer steht ein Lieferstopp russischen Öls und Gases im Raum – obwohl Deutschlands Wirtschaft davon stark abhängt. Die USA kaufen kein Öl mehr aus Russland. Auch in Deutschland fordert die Unionsfraktion im Bundestag, kein Gas mehr über die Pipeline Nord Stream 1 von Russland zu beziehen.

    Gleichzeitig besteht die Sorge, dass Russland der deutschen Politik diese Entscheidung abnimmt, indem es selbst den Gashahn zudreht und Öllieferungen einstellt. Gerade Bayern könnte das hart treffen. Denn kein anderes Bundesland gibt so viel Geld für russisches Öl und Gas aus.

    Bayern gibt mehr Geld für russisches Öl und Gas aus als andere Bundesländer

    5,68 Milliarden Euro waren es im Freistaat im Jahr 2021. Darauf folgen mit deutlichem Abstand Brandenburg mit 3,84, Hessen mit 3,06 und Sachsen-Anhalt mit 2,69 Milliarden Euro. Diese drei Bundesländer beziehen ihr Öl und Gas fast ausschließlich aus Russland. Bayerns Importvolumen stammt in Euro gemessen zu 45 Prozent aus dem Land. Anders in NRW: Das bevölkerungsreichste Bundesland bezieht gerade einmal knapp acht Prozent russisches Erdöl und Gas.

    Wirtschaftsverbände warnen vor zusätzlichen Sanktionen gegen Russland. "Wenn Deutschland sich dazu entschließen sollte, kein Gas oder Öl aus Russland mehr zu importieren, würde sich das dramatisch auf unsere Industrie, aber auch auf die Privathaushalte auswirken", warnte der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Stefan Wolf, in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. "Die Inflation wäre zweistellig. Die Versorgungssicherheit wäre ernsthaft gefährdet", fügte er hinzu.

    Preise von Öl und Gas könnten weiter steigen

    Schon jetzt trifft die Öl- und Gaskrise private Haushalte schwer. Die Verbraucherzentrale warnt vor möglichen weiteren Preissteigerungen bei Öl und Gas. "Wer zur Miete wohnt, sieht das aber nicht direkt. Vermieter kassieren Abschlagszahlungen über die Nebenkosten und strecken Mehrkosten vor, falls die Heizung teurer wird. Stellen Sie sich darum darauf ein, dass es bei der Jahresabrechnung für 2022 zu hohen Nachzahlungen kommen kann", betonen die Verbraucherschützer. Mittelbar könnte das auch die Strompreise weiter steigen lassen. "Wer einen älteren Vertrag mit langfristig garantiertem Strompreis hat, sollte aktuell nicht wechseln." (mit dpa)

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