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Konjunktur: Forschende rechnen für 2023 mit schrumpfender Wirtschaft

Konjunktur

Forschende rechnen für 2023 mit schrumpfender Wirtschaft

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    Laut DIW-Erwartung dürften die realen Einkommen ab der zweiten Jahreshälfte erstmals seit drei Jahren wieder steigen. Damit hätten die Menschen auch abzüglich der Preissteigerungen mehr Geld zur Verfügung.
    Laut DIW-Erwartung dürften die realen Einkommen ab der zweiten Jahreshälfte erstmals seit drei Jahren wieder steigen. Damit hätten die Menschen auch abzüglich der Preissteigerungen mehr Geld zur Verfügung. Foto: Monika Skolimowska, dpa

    Die Zurückhaltung der Verbraucher zu Jahresbeginn führt nach Ansicht von Experten zu einem leichten Rückgang der deutschen Wirtschaftsleistung im Gesamtjahr. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung geht davon aus, dass die Wirtschaft um 0,2 Prozent schrumpfen wird. Die bereits begonnene Erholung werde die Verluste nicht mehr vollständig ausgleichen, teilte das DIW am Donnerstag mit. Das Kieler Forschungsinstitut IfW rechnet für dieses Jahr mit einem Minus von 0,3 Prozent und senkte damit seine Frühjahrsprognose (plus 0,5 Prozent). Auch das Essener Wirtschaftsforschungsinstitut RWI erwartet ein Minus von 0,3 Prozent.

    Gleichzeitig gehen alle drei Institute davon aus, dass die Wirtschaft 2024 wieder zulegen wird. Das DIW erwartet ein Wachstum von 1,5 Prozent, das IfW 1,8 Prozent und das RWI 2,0 Prozent. Das IfW und das RWI passten ihre Prognosen damit nach oben an.

    "Wir denken, dass der private Konsum sich erholt - aber zaghaft", sagte DIW-Expertin Geraldine Dany-Knedlik. Die verlangsamte Inflation habe dazu beigetragen, dass die Unsicherheit gemindert worden sei. "Wir sehen jetzt auch erste Tariflohnabschlüsse mit kräftigen Raten wie zum Beispiel im öffentlichen Dienst."

    Laut DIW-Erwartung dürften die realen Einkommen ab der zweiten Jahreshälfte erstmals seit drei Jahren wieder steigen. Damit hätten die Menschen auch abzüglich der Preissteigerungen mehr Geld zur Verfügung. Zuvor war der private Konsum deutlich zurückgegangen. Das habe mit dazu geführt, dass die Wirtschaft im ersten Quartal leicht geschrumpft sei, sagte Dany-Knedlik.

    Teuerungsrate von 2,1 Prozent erwartet

    Auch das RWI führt die schwache gesamtwirtschaftliche Nachfrage auf die privaten Haushalte zurück. Aufgrund der Inflation zu Jahresbeginn und der damit verbundenen sinkenden Realeinkommen hätten diese ihren Konsum eingeschränkt. "Im weiteren Verlauf des Jahres dürften mit sinkender Inflation auch die Konsumausgaben der Haushalte wieder steigen." Insgesamt werde die Inflation in diesem Jahr 5,5 Prozent betragen und im kommenden auf 2,0 Prozent zurückgehen.

    Das IfW erwartet für 2024 eine Teuerungsrate von 2,1 Prozent. In Anbetracht der Krise und des Lieferstopps von Öl und Gas aus Russland schlage sich die deutsche Wirtschaft wacker und bestätige damit ihre Fähigkeit, sich schnell an neue Gegebenheiten anzupassen, kommentierte Institutspräsident Moritz Schularick. IfW-Konjunkturchef Stefan Kooths sagte, der Ausblick sei besser, als es die negative Jahresrate vermuten lasse.

    (dpa)

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