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Konjunktur: Verbraucherpreise im Juli um 2,3 Prozent gestiegen

Konjunktur

Verbraucherpreise im Juli um 2,3 Prozent gestiegen

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    Die Preise für Dienstleistungen haben besonders angezogen.
    Die Preise für Dienstleistungen haben besonders angezogen. Foto: Daniel Vogl/dpa

    Die Verbraucher in Deutschland mussten im Juli durchschnittlich 2,3 Prozent mehr für Waren und Dienstleistungen ausgeben als vor einem Jahr. Das Statistische Bundesamt hat seine vorläufigen Angaben bestätigt. Im Juni hatte die Inflationsrate noch 2,2 Prozent betragen.

    Verteuert haben sich in der Jahresfrist vor allem die Dienstleistungen (+3,9 Prozent), die auch von höheren Tarifabschlüssen beeinflusst sind. An der Spitze liegen hier teurere Autoversicherungen (+29,4 Prozent), soziale Dienstleistungen (+8,1 Prozent) und Gaststättenbesuche (+ 6,7 Prozent). Die Netto-Kaltmieten legten mit 2,2 Prozent nur knapp unter der allgemeinen Teuerungsrate zu. Sie machen rund ein Sechstel des zugrunde gelegten Warenkorbs aus.

    Dämpfend wirkten sich die 1,7 Prozent günstigeren Preise für Energieprodukte aus. Unter anderem war Gas, Strom und feste Brennstoffe wie Holz oder Kohle teils deutlich günstiger zu haben. Deutlich höhere Preise muss verkraften, wer auf Fernwärme (+31 Prozent) oder leichtes Heizöl (+7,7 Prozent) angewiesen ist.

    Nahrungsmittel waren auf einem sehr hohen Niveau noch einmal 1,3 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Damit beschleunigte sich der Preisauftrieb in diesem Segment nach 1,1 Prozent im Vormonat wieder. Speisefette und Zucker waren hier die Preistreiber, während Molkereiprodukte billiger geworden sind.

    Sollte die Inflation im Jahresverlauf in Deutschland wie auch im Euroraum insgesamt sinken, gäbe das der Europäischen Zentralbank (EZB) im Jahresverlauf Spielraum für weitere Leitzinssenkungen. Sie hat im Juni erstmals seit der Inflationswelle die Leitzinsen wieder um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Im Juli ließ die Notenbank die Zinsen unverändert und hielt sich die Tür offen für eine weitere Zinssenkung bei ihrer Sitzung Mitte September.

    Grundsätzlich sieht die EZB bei einer Inflationsrate von 2,0 Prozent Preisstabilität gewahrt. Geringere Raten oder gar sinkende Verbraucherpreise (Deflation) bergen die Gefahr, dass Unternehmen wie Konsumenten ihre Investitionen und Anschaffungen verschieben, weil sie noch niedrigere Preise erwarten. Das hätte negative Folgen für das Wirtschaftswachstum. Höhere Teuerungsraten schwächen hingegen die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern. Das bremst den privaten Konsum, der eine wichtige Stütze der Konjunktur in Deutschland ist.

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