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Konjunktur : Chemie-Gewerkschaft kritisiert Metallarbeitgeber: „Undurchdachtes Harakiri“

Konjunktur

Chemie-Gewerkschaft kritisiert Metallarbeitgeber: „Undurchdachtes Harakiri“

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    Torsten Falke ist Bezirksleiter der IG BCE in Augsburg.
    Torsten Falke ist Bezirksleiter der IG BCE in Augsburg. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Die Berichte der schwäbischen Metall- und Elektroarbeitgeber über die schwierige wirtschaftliche Lage, Standortverlagerungen und einen beginnenden Jobabbau stoßen auf harte Kritik der Gewerkschaften. Es sei die falsche Antwort, jetzt Menschen zu entlassen, sagt Torsten Falke, Bezirksleiter der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE). „Wir brauchen jetzt souveräne Arbeitgeber, die bereit sind, nach Jahren der wirtschaftlichen Erfolge, auch eine Durststrecke zusammen mit den Sozialpartnerinnen und Sozialpartnern durchzustehen“, sagte er.

    Die schwäbischen Metall- und Elektroarbeitgeber der Verbände bayme und vbm hatten diese Woche berichtet, dass zwölf Prozent der schwäbischen Betriebe in den letzten zwölf Monaten Teile der Produktion ins Ausland verlagert haben, weitere 30 Prozent planen dies. Die Zahl der Beschäftigten in Schwaben in der Branche könnte von 138.000 bis Jahresende um 700 sinken.

    Thorsten Falke, IG BCE: „Standortverlagerungen sind Harakiri“

    „Wer jetzt kurzfristig die Zukunft im Ausland sucht, macht Harakiri!“, kritisiert Falke. „Mir scheint es so, dass die Unternehmer vergessen haben, dass es weiterhin Nadelöhre wie den Suezkanal gibt, dass es Huthi-Rebellen und Piraten gibt, die Schiffe versenken und dass auch die Gefahr der Abhängigkeit von China, Asien und Osteuropa nach wie vor eine Bedrohung darstellt.“

    Die Forderung der IG Metall nach 7 Prozent mehr Gehalt sei zudem nicht übertrieben: Die IG BCE habe erst vor wenigen Wochen genau zu dieser Forderung einen Abschluss in der Chemieindustrie erzielt und dabei sogar einen Sonder-Urlaubstag für die Gewerkschaftsmitglieder erreichen können.

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