Der traurige Fall „Wirecard“ erinnert an die bizarrsten Zeiten des Neuen Marktes, als um die Jahrtausendwende Börsen-Lug-und-Trug aufflog. Das beschädigt die Aktionärskultur bis heute in Deutschland. Damals platzte die Internetblase. Firmen wie Comroad und EM.TV hatten das Vertrauen von Anlegern massiv missbraucht.
Die Wirecard-Manager um Markus Braun haben auf alle Fälle die Geduld der Anleger über Gebühr strapaziert: Denn der Konzern musste zum vierten Mal die Vorlage der Bilanz verschieben und ist immer noch nicht in der Lage, zu beweisen, dass immense Umsätze im Ausland überhaupt existieren.
Die Schlinge um Wirecard zieht sich zu
Ein solch unprofessionell geführtes Unternehmen hat sein Anrecht auf die Mitgliedschaft im Deutschen Aktienindex verwirkt. Es ist die logische Konsequenz aus dem Wirecard-Dilettantenstadel, dass die Aktie derart in die Tiefe gerauscht ist. Nun zieht sich die Schlinge um die Firma immer mehr zu. Wenn Braun nicht rasch wie in einem Wunder Aufklärung schafft, ist sein Rücktritt unausweichlich. Der Wirecard-Niedergang scheint ohnehin kaum zu stoppen zu sein.
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