![](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/modal-user-780w.jpg)
Kommt es zum Börsengang, ist der Einstieg des Staates bei dem Rüstungsunternehmen notwendig.
Der Augsburger Getriebe-Spezialist Renk besteht seit 150 Jahren und hat das technologische Potenzial für viele weitere gute Jahrzehnte mit hohen, verlässlich zweistelligen Renditen. Der Finanzinvestor Triton, der das Unternehmen von Volkswagen übernahm, hat das Unternehmen gut weiterentwickelt. Nun spricht vieles für einen Börsengang. Zum Geschäftskonzept von Investment-Gesellschaften wie Triton gehört es, irgendwann auszusteigen. Das ist nicht verwerflich.
Investor muss Verantwortung für Renk übernehmen
Doch es reicht nicht, dass der Anteilseigner die „Braut deutlich aufgehübscht“ hat, wie das im Jargon der Finanz-Branche salopp heißt. Jetzt müssen die Eigentümer auch Verantwortung für das weitere Schicksal der „Braut“ übernehmen und rechtzeitig überlegen, wie es mit ihr weitergeht, wenn Renk wirklich an die Börse gehen sollte. Das Rüstungsunternehmen braucht dann dringend einen starken Anker-Investor.
Weil die Firma für Deutschland als Panzergetriebe-Lieferant ein für die Sicherheit der Nation relevantes Unternehmen ist, muss der Staat einsteigen. In der unsicheren Phase der Zeitenwende darf die Bundesregierung ein für die Verteidigung des Landes derart wichtiges Unternehmen nicht dem freien Spiel der Kapitalmärkte überlassen. Dass der Staat als Anteilseigner eines Rüstungsbetriebes stabilisierend wirkt, ohne dabei das Unternehmen in seiner wirtschaftlichen Entwicklung zu bremsen, zeigt das Beispiel des Elektronik- und Radar-Spezialisten Hensoldt. Die Firma entwickelt sich prächtig. Hensoldt ist die Blaupause für Renk.
Die Diskussion ist geschlossen.