Es hört sich reichlich unspektakulär an, wenn die Bundesregierung meldet, dass sie dieses Jahr davon ausgeht, dass die Wirtschaft um 0,2 Prozent schrumpft. Oder wenn sich die Erwartungen schwäbischer Unternehmen für die nächsten Monate eintrüben. Konjunkturzahlen sind spröde Materie – und trotzdem treffen sie alle Bürger, quer durch das Land.
Wenn Autokonzerne weniger exportieren, sind Sparprogramme nicht weit. Investiert die Industrie weniger, sinken in Zulieferbetrieben die Umsätze. Die Kette setzt sich fort, die Krise frisst sich Stück für Stück durch die Wirtschaft. Handwerksbetriebe bekommen weniger Aufträge, weil das große Industrieunternehmen nun doch keine Halle baut. Und der Einzelhändler in der Stadt macht weniger Umsatz, weil bei seinen Kunden die Lohnerhöhung geringer ausfällt. Letztlich trifft die Flaute auch Rentnerinnen und Rentner, deren Rentenerhöhungen an die Lohnentwicklung gekoppelt ist.
Die neue Bunderegierung muss die Wirtschaft zur Chefsache machen
Bessere wirtschaftspolitische Bedingungen müssen in der Bundes- und Europapolitik deshalb an die Spitze der Tagesordnung. Die Ampel hat in ihrer Schlussphase noch ein Wachstumspaketchen aus 49 Einzelmaßnahmen auf den Weg gebracht. Eine neue Bundesregierung muss mit einem richtigen Paket nachlegen.
Herr Kerler, was soll denn das Ziel für unsere Wirtschaft sein? Wie gross soll das Bruttoinlandsprodukt werden? Statt unendliches Wachstum anzustreben, sollten wir eine Wirtschaft in Balance schaffen! Es gibt einige Branchen, gerade im Lebensmittel- und Genußbereich, wo es schon lange kein Wachstum mehr gibt. Wo natürlich die Produkte und die Verfahren weiter reifen. Wachstum anzubeten, wenn Grundprobleme dieses Wirtschaftswachstums (Erderhitzung, Dezimierung der Arten ((Insektensterben)), Flächenfraß, ungelöstes Atommüllproblem, Umweltbelastung durch Feinstaub und Plastik, Lärm, ...) uns und unsere Umwelt krank machen, verbietet sich eigentlich.
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