Hohe Strom- und Gaspreise: Es muss noch eine Entlastung folgen
Die hohen Kosten für Strom und Gas können bald viele Haushalte überfordern. Dass Konzerne Milliarden-Gewinne machen, versteht dann keiner mehr. Ein Ausgleich ist nötig.
Welche Misere. Kaum haben wir zur Kenntnis genommen, dass Gas sehr, sehr teuer werden wird, muss man feststellen, dass es bei Strom nicht viel besser aussieht. Es drohen massive Preissteigerungen. Die Abschaffung der EEG-Umlage zum 1. Juli droht zu verpuffen, die 300 Euro Energiegeld im September werden die Mehrkosten kaum ausgleichen. Dass die Tragfähigkeit bei den Bürgern erreicht ist, darauf deutet der Einbruch im Einzelhandel im Juni hin. Für eine Volkswirtschaft keine gute Situation. Es ist diesmal nicht leicht, die Verursacher des Energie-Schlamassels zu benennen.
Die erneuerbaren Energien sind es nicht, sie entlasten inzwischen den Strommarkt. Eine größere Rolle spielen französische Kernkraftwerke, die stillstehen, und ein russischer Präsident, der mit einem Angriffskrieg den Gaspreis anfacht.
Herr Scholz, Herr Habeck, Herr Lindner, das letzte Wort kann noch nicht gesprochen sein
Sicher ist hingegen: Die meisten Bürger dürften mit Unverständnis reagieren, wenn sie angehalten sind, kürzer zu duschen, die Heizungen runterzudrehen und Strom zu sparen, während Energieriesen Milliardengewinne schreiben. Herr Scholz, Herr Habeck, Herr Lindner, das letzte Wort zur Entlastung der Bürger darf noch nicht gesprochen sein!
Und langfristig muss Europa prüfen, ob ein System am Strommarkt wirklich sinnvoll ist, in dem das teuerste Kraftwerk den Preis bestimmt.
Die Diskussion ist geschlossen.
Und die Konzerne werden von unserer Regierung gepimpert und fahren Mega-Gewinne ein. Das kleine "Stimmvieh" hat es auszubaden.
Was stimmt nun?
"Die erneuerbaren Energien . . . entlasten inzwischen den Strommarkt."
oder (heute auf der Titelseite der Augsburger Allgemeinen):
„Ist das letzte Kraftwerk zum Beispiel ein teures Gaskraftwerk, das 400 Euro pro Megawattstunde will, bekommen selbst Braunkohle-Kraftwerke diese 400 Euro, obwohl sie ihre Leistung für 40 Euro angeboten haben.“ Auch Betreiber großer Freiflächen-Photovoltaikanlagen profitieren. Sie erzielen für ihren Strom derzeit Marktpreise, die deutlich höher sind als jene Preise, mit denen sie selbst in die Ausschreibung gegangen waren."
Kann es uns Endverbrauchern unter Kostengesichtspunkten also völlig egal sein, ob der Strom aus einem Kohlekraftwerk oder von einer Freiflächen-Photovoltaikanlage kommt?
Es wird nur ca. die Hälfte des Stroms über die Börse gehandelt; der Rest wird in nicht öffentlichen bilateralen Verträgen verkauft.
https://www.profil.bayern/03-2022/praxis/stromversorgung-die-boerse-macht-den-preis/
Ja wer momentan freien nicht vertraglich gebunden Strom verkauft, bekommt dafür viel Geld. Die nicht öffentlichen Verträge werden diesem Preistrend bei Ablauf wohl auch folgen. Der Preis steigt, bis Angebot und Nachfrage ausgeglichen sind. Da im Winterhalbjahr das Angebot durch Abschaltung von Atom- und Kohlestrom fällt, steigen die Preise erst mal ganzjährig weiter.
Steigende Energiepreise sind elementarer Teil grüner Ideologie - darum stellt auch niemand in Berlin die Strombörse in Frage, obwohl man sonst immer mal schnell gegen Spekulanten wettert.
Richtig ansprechen traut man sich das nicht und ruft daher nur nach einer Übergewinnsteuer, die aber wieder nur RWE und nicht die eigenen Anteile bei der regenerativen Energie treffen soll. Scholz bremst, weil er schon weiß, dass das Ding nicht rechtssicher nur RWE treffen kann.
Man kann es drehen und wenden wie man will: ein Großteil der hohen Energiepreise ist das Resultat europäischer und deutscher Politik. Energie wäre genug da.
Da haben Sie recht. Wir haben genügend heimische Erneuerbare Energien, um uns gut zu versorgen.
Raimund Kamm